Georg-Schumann-Straße

Die Georg-Schumann-Straße (amtlicher Straßenschlüssel 07001) ist eine Haupterschließungsstraße im Leipziger Nordwesten. Sie durchquert die Gemarkungen Leipzig (Haus­nummern 1–9 und 2–22), Eutritzsch (Haus­nummern 24–34), Gohlis (Haus­nummern 11–165 und 36–144), Möckern (Hausnummern 167–293 und 146–268) und Wahren (Hausnummern 295–459 und 270–418) sowie die Ortsteile Zentrum-Nord (Hausnummern 1–7 sowie 2–30), Gohlis-Süd (Hausnummern 9–165 sowie 32–144), Möckern (Hausnummern 167–331 sowie 144a–294) und Wahren (Hausnummern 333–459 sowie 304–418).

Die 5 460 Meter lange Straße beginnt an einem namenlosen Straßenstern (inoffiziell als [Eutritzscher] »Chausseehaus« bezeichnet; Gemarkung Leipzig, Ortsteil Zentrum-Nord), an dem außerdem die von Süden kommende Eutritzscher Straße sowie die von Südwesten kommende Springerstraße enden sowie die nach Nordosten führende Delitzscher Straße beginnt, und führt selbst in einem großen Bogen zunächst in nord-nordwestliche, später in nordwestliche Richtung. Dabei nimmt sie die von Südwesten kommende Trufanowstraße (ursprünglich: »Montbéstraße«, später: »Manetstraße«, »Kommandant-Trufanow-Straße«) sowie in einer gemeinsamen Kreuzung die von Südwesten kommende Ehrensteinstraße (zwischenzeitlich »Otto-Nuschke-Straße«) und die nach Nordosten führende Mechlerstraße auf. Südwestlich der Straße bilden die Nordgrenzen der Grundstücke der Ehrensteinstraße die Gemarkungsgrenze zu Gohlis. Im weiteren Verlauf nimmt die Straße die von Südwesten kommende Prellerstraße (ursprünglich: »Wilhelmstraße«) auf. Der südwestliche Straßenrand bildet im Abschnitt zwischen Ehrenstein- und Prellerstraße die Gemarkungsgrenze zu Gohlis und die Ortsteilgrenze zu Gohlis-Süd. In Höhe der Einmündung der von Nordosten kommenden Kanalstraße überquert die Straße unmerklich die verrohrte Nördliche Rietzschke und die Ortsteilgrenze zu Gohlis-Süd und tritt gleichzeitig aus der Gemarkung Leipzig in die Gemarkung Eutritzsch. Der südwestliche Straßenrand bildet nun bis zur Kreuzung mit der Bleichertstraße (bis 2001 »Kirchweg«) die Gemarkungsgrenze zwischen Eutritzsch (im Nordosten) und Gohlis (im Südwesten). Mit der Bleichertstraße kreuzt die Straße auch die Gemarkungsgrenze zu Gohlis.

Im Gohliser Abschnitt nimmt die Georg-Schumann-Straße die von Nordosten kommende Böhmestraße auf und kreuzt mit der Lützowstraße (ursprünglich im südwestlichen Abschnitt »Augustenstraße« und im nordöstlichen »Eutritzscher Straße«, später »Kaiser-Friedrich-Straße«, »Viktor-Adler-Straße«) auch die seit 1911 bestehende Nordgohliser Straßenbahntrasse. Im weiteren Verlauf kreuzt sie die Sasstraße (ursprünglich »Carlstraße«, später »Friedrich-Karl-Straße«), nimmt die von Nordosten kommende Reginenstraße (ursprünglich: »Marienstraße«) auf und kreuzt die Lindenthaler Straße, die Natonekstraße (ursprünglich »Georgstraße«, später »Geschwister-Scholl-Straße«) und die Breitenfelder Straße, nimmt die von Norden kommende Schachtstraße auf, kreuzt die Wiederitzscher Straße (ursprünglich: »Kurze Straße«) und die Mottelerstraße (ursprünglich »Louisenstraße«, »Luisenstraße«, später »Huberstraße«) und nimmt die von Süden kommende Bothestraße (ursprünglich: »Windmühlenstraße«, später: »Johann-Georg-Straße«) auf. An derem westlichen Straßenrand verläuft die Gemarkungsgrenze zu Möckern, die sich quer über die Georg-Schumann-Straße nach Norden fortsetzt, so dass diese hier aus der Gemarkung Gohlis in die Gemarkung Möckern wechselt.

Im Möckernschen Abschnitt überquert die Georg-Schumann-Straße nach wenigen Metern auf einer Brücke die in einem tiefen Einschnitt verlaufende Thüringer Eisenbahn, die zugleich die Ortsteilgrenze zu Möckern bildet, nimmt die von Süden kommende Laubestraße (ursprünglich: »Albertstraße«, später: »König-Albert-Straße«) auf und kreuzt die Seelenbinderstraße (ursprünglich: »Braustraße«, später: »Wedellstraße« [nördlich], »Krosigkstraße« [südlich]). Auf der nordöstlichen Straßenseite befindet sich im Abschnitt zwischen Eisenbahn und Seelenbinderstraße das Gelände der ehemaligen Georg-Schumann-Kaserne (ursprünglich: »Kaserne 106«, »König-Georg-Kaserne«), auf dem sich jetzt das Arbeitsamt und die Landesversicherungsanstalt befinden. – Im westlichen Winkel der Kreuzung mit der Seelenbinderstraße befindet sich seit 1862 der Apelstein 25 (Marmontstein Möckern). In diese Kreuzung mündet auch die von Nordosten kommende Huygensstraße (ursprünglich: »Eckardtstraße«). Im weiteren Verlauf kreuzt die Georg-Schumann-Straße die Faraday­straße (ursprünglich: »Carolastraße«, »Königin-Carola-Straße«, »Mecklenburgstraße«), nimmt die nach Norden führende Nernststraße (ursprünglich: »Warburgstraße«) und die von Süden kommende Kernstraße (ursprünglich: »Brüderstraße«) sowie die nach Norden führenden Dantestraße (ursprünglich: »Thielestraße«) und Jupp-Müller-Straße (ursprünglich: »Rekowskystraße«) auf. Im Abschnitt zwischen Dante- und Jupp-Müller-Straße befindet sich auf der nordöstlichen Straßenseite die evangelisch-lutherische Auferstehungskirche und das Kugeldenkmal Möckern. In den nun folgenden Straßenstern münden die von Südosten kommende Kirschbergstraße, die von Südwesten kommende Wolffstraße (ursprünglich: »Wiesenstraße«) und die nach Norden führende Erika-von-Brockdorff-Straße (ursprünglich: »Lobenthalstraße«). Im weiteren Verlauf nimmt die Georg-Schumann-Straße die von Süden kommende Gustav-Kühn-Straße (ursprünglich »Schulstraße«) und die nach Norden führende Christian-Ferkel-Straße (ursprünglich »Major-Hiller-Straße«, später »Landwehrstraße«) auf. Im Abschnitt zwischen Erika-von-Brockdorff- und Christian-Ferkel-Straße befindet sich auf der nordöstlichen Straßenseite der Apelstein 17 (Lagrangestein). – Die Georg-Schumann-Straße kreuzt nun die Slevogtstraße (ursprünglich: »Wettinstraße«, »Völkerschlachtstraße«, später: »Trachenbergstraße«), nimmt die nach Nordosten führende Elli-Voigt-Straße (ursprünglich »Sohrstraße«) sowie in einer gemeinsamen Kreuzung die nach Nordosten führende Gerstäckerstraße (ursprünglich: »Steinmetzstraße«) und die von Südwesten kommende Schubertstraße auf. An der Einmündung der von Nordosten kommenden Christoph-Probst-Straße (ursprünglich: »Losthinstraße«) wechselt die Georg-Schumann-Straße in die Gemarkung Wahren.

Im Wahrner Abschnitt nimmt die Georg-Schumann-Straße zunächst die von Südwesten kommende Toskastraße und in einer gemeinsamen Kreuzung die von Südwesten kommende Agnesstraße und die nach Nordosten führende Annaberger Straße (ursprünglich: »Annabergstraße«) sowie später die von Südwesten kommende Straße Am Pfefferbrückchen (ursprünglich: »Sophienstraße«) auf und unterquert dann unter einem Viadukt die Leutzsch-Wahrner Verbindungsbahn. Hier beginnt auch der Ortsteil Wahren. Im weiteren Verlauf nach Nordwesten nimmt die Georg-Schumann-Straße in einer gemeinsamen Kreuzung die von Südwesten kommende Lucknerstraße (ursprünglich: »Albertstraße«) und die nach Nordosten führende Paul-Ernst-Straße auf, nimmt dann die nach Nordosten führende Hopfenbergstraße, die von Südwesten kommende Straße Am Zuckmantel (ursprünglich »Ziegelstraße«, später »Wilhelmstraße«) und die nach Nordosten führende Gottlaßstraße (ursprünglich »Blanckstraße«) auf und kreuzt schließlich die Linkelstraße (ursprünglich »Bahnhofstraße«). Im südlichen Winkel dieser Kreuzung befindet sich der Pater-Aurelius-Platz, um den die Gleisschleife Wahren der Straßenbahn führt. Nun nimmt die Georg-Schumann-Straße die nach Norden führende Straße Am Meilenstein (ursprünglich »Turnerstraße«) und die von Südwesten kommenden Pfarrholzstraße, Wartenburgstraße und Ölhafenstraße (ursprünglich »Heinkstraße«) auf. Auf der nordöstlichen Straßenseite befinden sich im Abschnitt zwischen der gegenüberliegenden Pfarrholz- und Ölhafenstraße die römisch-katholische St. Albert-Kirche, das Dominikanerkonvent St. Albert und der Friedhof Wahren (Hausnummer 346). Im weiteren Verlauf nimmt die Georg-Schumann-Straße die von Süden kommende Auenseestraße (ursprünglich »Auenstraße«) und die von Südwesten kommende Hermundurenstraße sowie die nach Nordosten führende Flößenstraße auf und kreuzt die Pittlerstraße (ursprünglich »Mühlenstraße«). Schließlich nimmt die Straße die von Norden kommende Druckereistraße und die von Südwesten kommenden Rodelandstraße, Sorbenstraße sowie die Straßen Am Fischerhaus und An der Telle auf. An den westlichen Grundstücksgrenzen dieser Straße verläuft die Gemarkungsgrenze zu Stahmeln und Ortsteilgrenze zu Lützschena-Stahmeln (bis 1999 Stadtgrenze), an der die Bezeichnung »Georg-Schumann-Straße« endet und die Straße unmerklich in die weiter nach Nordwesten führende Hallesche Straße übergeht. Im Abschnitt nordwestlich der Druckereistraße bildet der nordöstliche Straßenrand die Gemarkungs- und Ortsteilgrenze.

Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nordöstlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehören die Gebäude mit den Hausnummern 1 bis 7 sowie 2 bis 14 zum Postleitgebiet 04105, die mit den Hausnummern 9 bis 165 sowie 16 bis 144 zum Postleitgebiet 04155 und schließlich die mit den Hausnummern 167 bis 459 sowie 144a bis 392 zum Postleitgebiet 04159.

Die Straße folgt dem Verlauf der alten Schkeuditzer Landstraße, die von Leipzig ausgehend nördlich an den Dörfern Gohlis, Möckern, Wahren, Stahmeln, Lützschena, Quasnitz und Hänichen vorbei und über Modelwitz und Altscherbitz zur Stadt Schkeuditz führte. Sie hatte in den einzelnen Gemeinden unterschiedliche Namen, die die einzelnen Abschnitte auch nach den Eingemeindungen von Eutritzsch und Gohlis nach Leipzig am 1. Januar 1890 behielten.

Am 13. Juni 1891 nahm die Leipziger Pferde-Eisenbahn die Möckernsche Straßenbahntrasse in Betrieb, die am »Chausseehaus Eutritzsch« von der älteren Eutritzscher Straßenbahntrasse abzweigt, entlang des heutigen Straßenzugs führt und zunächst in Höhe Brüderstraße endete.

Am 4. März 1897 wurde der Pferdebahnbetrieb auf der heutigen Georg-Schumann-Straße durch die (blaue) Große Leipziger Straßenbahn auf den Betrieb mit elektrischen Straßenbahnen umgestellt.

Am 23. Juli 1899 wurde die Möckernsche Straßenbahntrasse bis zur Einmündung der Kirschbergstraße verlängert.

Am 21. Dezember 1900 wurde durch die Leipziger Außenbahn AG die Wahrner Straßenbahntrasse in Betrieb genommen, die in Verlängerung der Möckernschen Trasse entlang der Hallischen Straße bis zur Kreuzung mit der heutigen Slevogtstraße führte.

Im Jahr 1905 wurde auf dem heutigen Grundstück Georg-Schumann-Straße 242 (auf der nordöstlichen Straßenseite) eine Kuppelendstelle eingerichtet, die bis 1907 zum Straßenbahnhof Möckern ausgebaut wurde. Dieser wurde am 1. Januar 1907 eingeweiht und später mehrfach erweitert.

Am 9. Juni 1905 wurde die Lützschenaer Straßenbahntrasse in Betrieb genommen, die vom bisherigen Endpunkt der Wahrener Trasse entlang der Hallischen Straße weiter nach Nordwesten führte, so dass nun die gesamte heutige Georg-Schumann-Straße von der Straßenbahn befahren wird.

Von April 1908 bis Mai 1912 befand sich in der Gohliser Halleschen Straße 119 das Kino Nordvorstädter Welt-Theater.

Erst im Jahr 1909 wurden die Leipziger, Eutritzscher und Gohliser Abschnitte der Straße zusammengezogen und gemeinsam in Äußere Hallische Straße umbenannt (die Hallische Straße befand sich ja in der Leipziger Altstadt).

Nach der Eingemeindung von Möckern am 1. Januar 1910 behielt der dortige Abschnitt den Namen »Hallische Straße«, der auch in Wahren galt.

In Hinblick auf die zum 1. Januar 1922 erfolgende Eingemeindung von Wahren nach Leipzig wurden im Jahr 1921 (vermutlich am 17. Juni, jedenfalls wurde an diesem Tag die Hallische Straße in der Altstadt in »Am Hallischen Tor« mit Wirkung zum 01.01.1922 umbenannt) die Äußere Hallische Straße in Leipzig / Eutritzsch / Gohlis und die beiden Hallische Straßen in Möckern und Wahren zusammengezogen; der neue Gesamtstraßenzug erhielt den gemeinsamen Namen Hallische Straße.

Von 1927 bis zur Zerstörung am 27. Februar 1945 wurde in der Hallischen Straße 11 das Kino Drachenfels-Lichtspiele betrieben.

Am 1. August 1945 wurde die Hallische Straße mit sofortiger Wirkung in Georg-Schumann-Straße umbenannt (nach dem Werkzeugmacher, SPD- und KPD-Politiker Georg Schumann, 1886–1945, einem führenden Vertreter des Leipziger und sächsischen antifaschistischen Widerstands, der zuletzt in Wahren wohnte).

Seit dem 20. September 1993 gehört der Abschnitt der Georg-Schumann-Straße zwischen der Lützowstraße und der Breitenfelder Straße sowie die auf der Südseite der Straße gelegenen Grundstücke im Abschnitt zwischen Breitenfelder und Wiederitzscher Straße zum Sanierungsgebiet Gohlis-Zentrum.

Seit dem 4. Februar 1995 gehören die auf der Nordseite des Abschnitts zwischen Breitenfelder und Wiederitzscher Straße gelegenen Grundstücke sowie der Abschnitt der Georg-Schumann-Straße zwischen Wiederitzscher Straße und der Brücke über die Thüringer Eisenbahn zum Sanierungsgebiet Gohlis-Nord.

Zum 31. Juli 1999 wurden die beiden Sanierungsgebiete verschmolzen, so dass nun der gesamte Abschnitt der Georg-Schumann-Straße zwischen Lützowstraße und der Brücke über die Thüringer Eisenbahn zum Sanierungsgebiet Gohlis gehört.

Am 18. Mai 2011 wurde beschlossen, den am Pater-Aurelius-Platz liegenden Abschnitt der Georg-Schumann-Straße umzubenennen und mit zum Pater-Aurelius-Platz zu ziehen.

Der Mietspiegel 2016 verteilt die Straße auf zwei Wohnlagen: während die Nr. 1–3a als »gut« eingestuft werden, gelten die Nr. 5–459 und 2–418 als »einfach«.

Quellen

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