Natonekstraße

Die Natonekstraße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Gohlis (Ortsteil Gohlis-Süd, Gemarkung Gohlis). Sie hat den amtlichen Straßenschlüssel 07045.

Die 381 Meter lange Straße beginnt an der Eisenacher Straße (ursprünglich »Lange Straße«) und führt geradlinig in nördliche Richtung. Dabei kreuzt sie die Georg-Schumann-Straße (hier ursprünglich »Hallische Straße«) und die hier seit 1891 verlaufende Möckernsche Straßenbahntrasse, die Elsbethstraße (ursprünglich »Blumenstraße«, später »Obere Blumenstraße«) sowie die Cöthner Straße (ursprünglich »Dorotheenstraße«) und mündet schließlich auf die Magdeburger Straße. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der östlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04155.

Die Straße wurde im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts auf ehemaliger Feldflur in der Gemeinde Gohlis angelegt und hieß zunächst (um 1870) Georgstraße (Georgſtraße?, auch »Georgenstraße«). Sie war nach dem Fürsten Georg von Wettin (1832–1904) benannt, der 1902–1904 König von Sachsen war.

Am 9. Juli 1947 wurde beschlossen, die Georgstraße mit Wirkung vom 15. Juli 1947 in Geschwister-Scholl-Straße umzubenennen1) (nach den Münchner Studenten Hans Scholl, 1918–1943, und Sophie Scholl, 1921–1943, Mitglieder der Widerstandsgruppe »Weiße Rose«).

Seit dem 20. September 1993 gehört der südlich der Elsbethstraße liegende Teil der Geschwister-Scholl-Straße zum Sanierungsgebiet Gohlis-Zentrum. Seit dem 4. Februar 1995 gehört der Nordteil der Geschwister-Scholl-Straße zum Sanierungsgebiet Gohlis Zentrum Nord/Gohlis II. – Zum 31. Juli 1999 wurden beide Sanierungsgebiete mit­ein­ander verschmolzen. Seitdem liegt die gesamte Straße im Sanierungsgebiet Gohlis.

Da es nach der Eingemeindung von Miltitz und Mölkau in die Stadt Leipzig zum 1. Januar 1999 den Straßennamen »Geschwister-Scholl-Straße« insgesamt dreimal gab, mussten zwei dieser Straßen umbenannt werden. Am 6. Dezember 2000 wurde beschlossen, der Gohliser Geschwister-Scholl-Straße mit Wirkung vom 1. April 2001 den Namen Natonekstraße zu geben.2) Damit werden Hans Natonek (1892–1963) und dessen Sohn Wolfgang Natonek (1919–1994) geehrt.

 1) gleichzeitig verloren auch die anderen noch verbliebenen Straßen ihre Namen, die nach Angehörigen des sächsischen Königshauses benannt waren
 2) gleichzeitig wurde die Zweinaundorfer Geschwister-Scholl-Straße in Sophie-Scholl-Straße umbenannt, die Miltitzer Geschwister-Scholl-Straße konnte ihren Namen behalten. Eine Hans-Scholl-Straße gab es bereits im Leipziger Stadtteil Zuckelhausen.
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