Die Weiße Elster (Weiße Elſter)? ist der größte der drei natürlichen Flüsse (Fließgewässer I. Ordnung) im Leipziger Stadtgebiet. Ihr Name ist indogermanischen Ursprungs (»alstrawa«: die Eilende). Den Beinamen »weiß« erhielt sie zur Unterscheidung von der aus der Lausitz zur Elbe führenden Schwarzen Elster.
Der 257 Kilometer lange Fluss entspringt im Elstergebirge südöstlich von Aš; (Tschechische Republik), wo er den Namen »Bélý Halštrov« führt. Die Elster durchquert das Vogtland (Plauen), Ostthüringen (Greiz und Gera) und die Leipziger Tieflandsbucht (Zeitz und Leipzig) und mündet schließlich im Süden der Stadt Halle rechts in die Saale.
Im Territorium der Stadt Leipzig durchfließt die Elster auf 23 Kilometer Länge von Südwesten kommend die Gemarkungen Knautnaundorf (Pegel an der Gemarkungsgrenze zwischen Zitzschen und Knautnaundorf 118,7 m üNN) und Hartmannsdorf (hier seit dem 21. Dezember 1977 im wegen des Braunkohletagebaus nach Westen verschwenkten Flusslauf; das alte Flussbett durchquerte in Nord-Süd-Richtung verlaufend die Gemarkungen Eythra und Bösdorf), wendet sich dann nach Norden, wo sie in die Gemarkung Knauthain tritt. Hier zweigt an einem Wehr das östlich parallel verlaufende Hochflutbett der Weißen Elster ab. Unter einer Brücke unterquert die Elster die Ritter-Pflugk-Straße, bildet später die Grenze zwischen den Gemarkungen Knautkleeberg und Knauthain und nimmt den von Südwesten kommenden Krummen Graben auf. An der Gemarkungsgrenze zu Großzschocher zweigt der Zickmantelsche Elstermühlgraben ab, der sich gleich wieder mit dem Knauthainer Elstermühlgraben vereinigt und nördlich der die Elster überquerenden Brücke der Brückenstraße wieder in die Elster mündet. Dann unterquert die Elster die Gaschwitz-Plagwitzer Eisenbahn.
Im nordöstlichen Teil der Gemarkung Großzschocher zweigt an einem Wehr (Pegel: 107,4 m üNN) das Elsterflutbett ab, in das an dieser Stelle auch das in Knauthain abgeführte Hochflutbett wieder einmündet. Von nun ab bildet die Elster die Grenzen zwischen den Gemarkungen Kleinzschocher (im Westen) und Schleußig (im Osten). Unter der Schleußiger Brücke unterquert sie die Antonienstraße, unter einem Steg die Limburgerstraße und unter der Karlbrücke die Industriestraße. Ab hier bildet die Elster die Grenze zwischen den Gemarkungen Plagwitz (im Westen) und Schleußig (im Osten). Wenige Meter nördlich der Karlbrücke zweigt der Karl-Heine-Kanal nach Westen ab. Unter der Könneritzbrücke die Könneritzstraße in ihrem Übergang zur Ernst-Mey-Straße unterquerend, tritt die Elster nach wenigen Metern in die Gemarkung Leipzig.
An der Gemarkungsgrenze nahm sie die von Süden kommende Rödel auf, bis diese verfüllt wurde. Von hier ab bildet die Elster die Grenze zwischen den Gemarkungen Plagwitz (im Westen) und Leipzig (im Osten). Unter der Plagwitzer Brücke unterquert sie die Käthe-Kollwitz-Straße an ihrem Übergang zur Karl-Heine-Straße und bildet von hier ab den Westrand des Klingerhaines. Kurz vor dem Steg zum Palmengarten (»Klingerhainbrücke«) zweigt nach Südwesten die (»Kleine«) Luppe als Neben-Arm der Weißen Elster ab, die von hier ab meist parallel zur Elster verläuft und erst südwestlich von Schkeuditz wieder in die Elster mündet. In einer engen Kurve wendet sich die Elster, nun den Klingerhain auch im Norden begrenzend, nach Osten, wo sie südlich des Palmengartenwehrs (Unteres Elsterwehr) scheinbar in das von Süden kommende viel breitere Pleißeflutbett mündet, das auch das Wasser des in Großzschocher abgespaltenen Elsterflutbetts aufgenommen hatte (Pegel: 106,9 m üNN).
Der eigentliche Verlauf des Flusses geht jedoch, das Flutbett quasi kreuzend, weiter nach Osten, den Peterssteg und die Heilige Brücke unterquerend bis zur Marschnerbrücke. Östlich der Brücke zweigte der (Leipziger) Elstermühlgraben von der Alten Elster ab. Während letztere in den 1920er Jahren aber verfüllt wurde, blieb der Elstermühlgraben erhalten, so dass jetzt die Elster scheinbar in den Mühlgraben übergeht. Deswegen wird der Abschnitt der eigentlichen Elster zwischen Palmengartenwehr und Marschnerbrücke jetzt als »Elstermühlgraben« bezeichnet, was spätestens mit der Wiederanlage der Alten Elster korrigiert werden muss.
Der größte Teil des Elsterwassers gelangt über das Palmengartenwehr in das 1912 bis 1922 künstlich angelegte, 155 Meter breite Elsterbecken. An dessem Nordende spaltet sich der Fluss an drei Wehren auf; der östliche Zweig führt unter dem Namen (Neue) »Elster« in nordöstliche Richtung, tritt am Oberen Elsterwehr in die Gemarkung Möckern und bildet mit seinem östlichen Ufer die Grenze zwischen den Gemarkungen Möckern und Leipzig. Unmittelbar vor der Marienbrücke mündet dieser Kanal wieder in die von Südosten kommende Alte Elster. Einige Meter weiter, noch vor der Brücke der Thüringer Eisenbahn über die Elster, nimmt diese die von Osten kommende Parthe auf (Pegel: 103,2 m üNN).
Von nun ab bildet die Elster die Grenze zwischen den Gemarkungen Möckern (im Westen) und Gohlis (im Osten). An der Einmündung eines vom Gohliser Wehr aus Südosten kommenden geradlinigen Grabens (Parthenflutrinne) verlässt die Gemarkungsgrenze zu Gohlis die Elster, die von nun ab in nordwestliche Richtung durch die Gemarkung Möckern fließt. Unter der Wettinbrücke unterquert sie die in den Marienweg übergehende Slevogtstraße. Bald tritt sie in die Gemarkung Wahren. Nachdem sie den die Thüringer Eisenbahn mit der Berliner Eisenbahn verbindenden Viadukt unterquert, umfließt sie in einem engen Bogen des alten Ortskern von Wahren südlich und westlich. Hier spaltete sich ursprünglich ein weiterer Nebenarm, das inzwischen zum großen Teil verfüllte Hundewasser, von der Elster ab. Es verlief stark mäandernd südlich und meist parallel der Elster. Die Elster selbst durchquert zunächst die Gemarkungen Stahmeln und Lützschena. Kurz vor der Gemarkungsgrenze zu Quasnitz nimmt die Elster die Reste des von Süden kommenden Hundewassers wieder auf. Nach dem nur relativ kurzen Quasnitzer Abschnitt tritt die Elster in die Gemarkung Hänichen. An der Grenze zur Gemarkung Modelwitz (Stadt Schkeuditz, Pegel: 97,1 m üNN) verlässt die Weiße Elster schließlich die Stadt Leipzig in westliche Richtung.
Aus Gründen des Hochwasserschutzes und wegen der laufenden Verschlammung des Elsterbeckens ist beabsichtigt, ab dem Jahr 2006 die verfüllte Alte Elster (zwischen Marschnerbrücke und Neuer Elster; zum Teil in leicht geändertem Verlauf) als Hauptbett der Elster wieder anzulegen und das Elsterbecken damit weitgehend zu einem stehenden Gewässer zu machen. Dazu muss außerdem ein Überlaufkanal von der Neuen Elster zur Neuen Luppe geschaffen werden. – Ende 2017 war aber von beginnenden Bauarbeiten noch nichts zu bemerken.