Ernst-Mey-Straße

Die Ernst-Mey-Straße ist eine Anlieger­straße im Leipziger Stadtteil Plagwitz. Sie liegt auf den Flur­stücken 432, 48 und 427 der Gemarkung Plagwitz und hat den amtlichen Straßen­schlüssel 05181.

Verlauf

Die 337 Meter(!) lange Straße beginnt an der Könneritzbrücke über die Weiße Elster (Gemarkungsgrenze zu Schleußig; am gegenüber liegenden südöstlichen Brückenlager beginnt die Könneritzstraße) und führt in nordwestliche Richtung. Dabei kreuzt sie die Nonnenstraße, das ehemalige Industrie­gleis P VIII, die Gleisstraße und die Forststraße. Von hier aus führt sie weiter in eine westlichere Richtung, bis sie schließlich in die Alte Straße mündet. – Die gerad­zahligen Hausnummern befinden sich auf der nordöstlichen Straßenseite.

Geschichte

Das Stichwort in gebrochener Schrift


1879

Die Straße wurde in den 1870er Jahren in der Gemeinde Plag­witz angelegt und erhielt zunächst den Namen Elster­straße, der in einem Adressbuch 1880 bereits genannt wird. Sie wurde als Richtungsstraße nach dem Fluss benannt, zu dem sie führt.

Auf der topographischen Karte 1879 ist zwar schon das Straßen­raster eingezeichnet, die Straße aber (bis auf den Kreuzungs­bereich mit der Nonnen­straße) noch unbebaut. Deutlich erkennbar ist der Rest des ursprünglichen Kanals zur Luppe, der nordöstlich der Straße schon verfüllt wurde, süd­westlich davon aber noch existiert. – Auch fehlt zu dieser Zeit noch die Verbindung zur Alten Straße.

Das Stichwort in gebrochener Schrift

Am 15. Oktober 1888 wurde (wieder durch die Gemeinde Plagwitz) beschlossen, die Elsterstraße in Ernst-Mey-Straße um­zubenennen. Damit wurde der gerade 44jährige Plagwitzer Unter­nehmer Ernst Mey (1844–1903) geehrt, dessen Fabriken im Bereich Nonnenstraße / Elsterstraße lagen. Gleichzeitig erhielten der Plagwitzer Teil der Karl-Heine-Straße sowie vermutlich auch die Max­straße ihre Namen nach Plagwitzer Unternehmern.

Am 23. Februar 1933 traf an der Kreuzung Ernst-Mey-Straße / Nonnenstraße eine Gruppe des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold mit einem SA-Trupp zusammen. Dabei wurde der Plagwitzer Maschinenschlosser Walter Heinze (1900–1933) erstochen – er gilt als erstes Todesopfer der Leipziger Arbeiterbewegung nach der national­sozialistischen Macht­ergreifung vom 30. Januar 1933.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung am 18. März 1992 wurde die Straße auf die statistischen Bezirke 510 (Haus­nummern 13–19) und 512 (Rest) im Orts­teil 51 Plagwitz verteilt.

Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04229 Leipzig (vorher seit 1926 Leipzig W31, seit 1965 7031 Leipzig).

Quellen

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