Thüringer Eisenbahn


Streckenverlauf in Leipzig
Hauptbahnhof S
Thüringer Bahnhof
Parthe
Berliner Straße
Theresienstraße
Delitzscher Straße
Geibelstraße
Leipzig-Gohlis S
Lützowstraße
Sasstraße
Lindenthaler Straße
Leipzig-Coppiplatz S
Breitenfelder Straße
Magdeburger Eisenbahn
Wiederitzscher Straße
Georg-Schumann-Straße
Leipzig-Möckern S
Kirschbergstraße
Weiße Elster
Neue Luppe
Nahle
Güterring von Wahren
Leipzig-Leutzsch
Zeitzer Eisenbahn
Leipzig-Leutzsch S
Georg-Schwarz-Straße
Merseburger Eisenbahn
Merseburger Straße
Elster-Saale-Kanal
Leipzig-Rückmarsdorf
Zum Bahnhof
Miltitzer Straße
Leipzig-Miltitz
Geschwister-Scholl-Straße
Stadt Markranstädt

Die Thüringer Eisenbahn (Thüringer Eiſenbahn)? ist eine zweigleisige elektrifizierte Eisenbahnstrecke. Sie wurde im Jahr 1856 von der privaten Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet. Damit war sie die dritte Eisenbahnstrecke, die die Stadt Leipzig berührte.

Verlauf

Die ursprünglich 31,5 Kilometer lange Strecke begann nördlich der Leipziger Altstadt am Thüringer Bahnhof (der aber erst 1857 eröffnet wurde) und führte über Markranstädt, Großlehna, Kötzschau und Bad Dürrenberg nach Groß­korbetha, wo sie in die ältere Thüringer Haupt­strecke Halle/Saale – Weißenfels – Weimar – Erfurt – Gotha – Eisenach einmündet. Auf dem heutigen Leipziger Stadtgebiet durchquert sie die Gemarkungen Leipzig, Gohlis, Möckern, Leutzsch, Böhlitz-Ehrenberg, Rückmarsdorf, Großmilitz und Kleinmiltitz.

Geschichte

Die Strecke von Corbetha nach Leipzig wurde am 22.03.1856 eröffnet, noch ohne Bahnhofsgebäude in Leipzig.

Ursprünglich verlief die Eisenbahntrasse in den Gemarkungen Möckern und Gohlis weiter südlich als heute: sie kreuzte die Kirschbergstraße erst in deren Übergang zur Möckernschen Straße (genau auf der Gemarkungsgrenze) und führte dann weiter entlang der heutigen Eisenacher Straße (in ihrer gesamten Länge) und des Westteils der Erfurter Straße, kreuzte die Hallische Straße (heute: Georg-Schumann-Straße) zwischen Prellerstraße und Kanalstraße, überquerte den Mündungsbereich Mechler- / Blumenstraße, unterquerte die über eine eiserne Brücke geführte Delitzscher Straße und führte über das Gelände des späteren Freiladebahnhofs zum Thüringer Bahnhof.

Im Jahr 1873 wurde die Zeitzer Eisenbahn eröffnet, die am Bahnhof Leutzsch von der Thüringer Eisenbahn abzweigt.

Im Jahr 1882 wurde der Betrieb auf den Strecken der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft durch die Preußische Eisenbahnverwaltung über­nommen, 1886 wurde das Unternehmen ganz von Preußen übernommen.

In der ersten Hälfte der 1880er Jahre wurde die Trasse etwas weiter nach Norden verschoben: sie kreuzte die Kirschbergstraße so wie heute, überquerte die Hallische Straße an der Grenze der Gemarkungen Möckern und Gohlis, und bog dann in eine flachere Kurve nach Osten, wobei sie die Magdeburger Eisenbahn aber nicht wie heute kreuzte, sondern südlich parallel und gemeinsam mit ihr in einem schmalen Bereich zwischen der heutigen Blochmannstraße im Norden und der Blumenstraße im Süden nach Leipzig führte, wobei sie die Delitzscher Straße nun aber niveaugleich (wie die Magdeburger Eisenbahn von Anfang an) kreuzte.

Erst in einem dritten Schritt wurde die Trasse in die heutige Führung gelegt, in der sie die Magdeburger Eisenbahn zwischen Wiederitzscher Straße und Breitenfelder Straße kreuzt, sich im großen Bogen nach Osten wendet und schließlich westlich des Bahnhofs Gohlis von Norden kommend wieder der Magdeburger Eisenbahn nähert.

Im Jahr 1912 wurde die Eisenbahnstrecke in den Hauptbahnhof eingebunden. Die Neutrassierung erhöhte die Länge um 290 Meter.

Am 1. April 1920 ging die Preußische Eisenbahn in der Reichsbahn auf.

Ab dem 30.08.1924 wurde die Strecke von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft betrieben.

Von 1931 bis 1998 mündete die Merseburger Eisenbahn am Bahnhof Leutzsch in die Thüringer Eisenbahn.

Seit 13. Juli 1969 ist der Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Leutzsch Teil des Leipziger S-Bahn-Netzes (zunächst für die Linie A, heute für die Linie S1).

In Bezug auf die Thüringer Eisenbahn wurden u. a. die Eisenacher, Erfurter, Gothaer und Kasseler Straße benannt.

Literatur

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