Haltepunkt Leipzig-Gohlis


Lage im Leipziger Eisenbahnnetz

Der Haltepunkt Leipzig-Gohlis (Leipzig-Gohlis)? befindet sich im Leipziger Stadtteil Gohlis (Gemarkung Gohlis, auf der Grenze zwischen den Ortsteilen Gohlis-Süd und Gohlis-Mitte). Die Deutsche Bahn kürzt ihn »LLG« ab.

Die Anlage besteht seit 2004 aus zwei getrennten Haltepunkten beidseitig der Doppelbrücke über die Lützowstraße (ursprünglich: »Augustenstraße«, später: »Kaiser-Friedrich-Straße«, »Viktor-Adler-Straße«).

Der nördliche, etwas tiefer und östlich der Brücke gelegene Haltepunkt liegt an der Thüringer Eisenbahn zwischen dem Hauptbahnhof im Osten (zwei Bahnkilometer und vier Fahrminuten entfernt) und dem S-Bahn-Haltepunkt Leipzig Coppiplatz im Westen (ein Bahnkilometer und zwei Fahrminuten entfernt). Die beiden Gleise 1 und 2 liegen beidseitig des innen liegenden und überdachten Bahnsteigs. Dieser ist über eine Treppe und einen Aufzug mit einem kleinen Vorplatz verbunden, der südlich zwischen der Bahntrasse und der Blochmannstraße liegt und auf die Lützowstraße führt.

Der südliche, etwas höher und westlich der Brücke gelegene Haltepunkt liegt am Kilometer 2,07 der Magdeburger Eisenbahn zwischen dem Hauptbahnhof im Osten (zwei Bahnkilometer und vier Fahrminuten entfernt) und dem S-Bahn-Haltepunkt Leipzig Olbrichtstraße im Westen. Das Gleis 3 der hier nur eingleisigen Trasse liegt nördlich des nicht überdachten Bahnsteigs, der über eine Treppe und einen Aufzug von der Lützowstraße erreichbar ist.

Die Bahnsteige beider Haltepunkte sind nicht miteinander verbunden; zum Umsteigen müssen die Haltepunkte verlassen und die Lützowstraße überquert werden.

Geschichte

Der Haltepunkt wurde am 1. April 1894 eröffnet und trug zunächst den Namen Gohlis-Eutritzsch1) (Gohlis-Eutritzſch). Die Geometrie der Anlage war allerdings eine völlig andere als heute: Sowohl die Thüringer Eisenbahn als auch die Magdeburger Eisenbahn waren zweigleisig angelegt, und alle vier Gleise kreuzten die heutige Lützowstraße ebenerdig. Außerdem gehörte das südliche Gleispaar zur Thüringer, das nördliche Gleispaar zur Magdeburger Eisenbahn.

Um 1905 wurden die Anlagen grundlegend umgebaut. Im Ergebnis entstanden die zwei Brücken, wobei jede Brücke zweigleisig ausgebaut war, und nun die nördliche Brücke von der Thüringer, die südliche von der Magdeburger Eisenbahn befahren wurde. Die unterschiedlichen Brückenhöhen sind dem weiteren Verlauf der Trassen geschuldet: während die (höhere) Magdeburger Eisenbahn entlang eines Dammes weiter nach Wahren führt, senkt sich die (flachere) Thüringer Eisenbahn rasch ab und unterquert schon die folgenden (ebenerdigen) Straßen in einem tiefen Einschnitt. – Da die Trasse der Magdeburger Eisenbahn ab jetzt nur noch für den Güterverkehr genutzt wurde, wurde der neue Haltepunkt nur an den Gleisen der Thüringer Eisenbahn eingerichtet.

Am 1. Juni 1922 wurde der Haltepunkt in Leipzig-Gohlis umbenannt.

Nach 1945 wurde im Zusammenhang mit Reparationsleistungen an die Sowjetunion das zweite Gleis auf der Trasse der Magdeburger Eisenbahn abgebaut.

Seit dem 12. Juli 1969 wird der nördliche Haltepunkt an der Thüringer Eisenbahn (als einer der ersten) von der Leipziger S-Bahn bedient. Außerdem hielten hier Regionalzüge nach Weißenfels.

Am 11. Dezember 2004 wurde der südliche Haltepunkt an der Strecke der Magdeburger Eisenbahn für die neue S-Bahn-Linie S10 eröffnet.

 1) zur Unterscheidung vom benachbarten Haltepunkt »Gohlis-Möckern«, heute Leipzig-Möckern

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