Demmeringstraße

Die Demmeringstraße (amtlicher Straßenschlüssel 06157) ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Lindenau (Ortsteile Altlindenau [Hausnummern 1–95 und 2–100] und Neulindenau [Hausnummern 115–175 und 102–150], Gemarkung Lindenau).

Die 2 129 Meter lange Straße beginnt an der Angerstraße und führt geradlinig in westliche Richtung. Dabei kreuzt sie die Henrici­straße (ursprünglich: »Harkortstraße«), nimmt die von Süden kommende Rabener­straße und die von Norden kommende Hahnemannstraße (ursprünglich: »Mittelstraße«) auf und führt zur Nordspitze des Lindenauer Markts (zwischenzeitlich: »Wilhelm-Liebknecht-Platz«), in die auch die von Norden kommende Rietschelstraße (ursprünglich: »Kirchstraße«) mündet. – Dieser östliche Teil der Straße entstand im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts auf dem Gelände des alten, nach 1860 verfüllten Großen Dorfteichs der Gemeinde Lindenau. Er erhielt am 12. Juli 1866 den Namen Hauptstraße (Hauptſtraße)?.

Vom Lindenauer Markt führt die Straße weiter in westliche Richtung, nimmt die nach Süden führende Odermannstraße (ursprünglich: »Querstraße«) und die nach Norden führende William-Zipperer-Straße (hier ursprünglich: »Leutzscher Straße«, später: »Theodor-Fritsch-Straße«, »Carl-Goerdeler-Straße«) auf und kreuzt die Merseburger Straße. – Dieser mittlere Teil der Straße ist am ältesten; er hieß in der Gemeinde Lindenau Poststraße (Poſtſtraße).

Der weitere Verlauf der Straße nach Westen folgt dem alten Fußweg von Lindenau zur ehemaligen Nachbargemeinde Schönau. Dabei kreuzt sie die Cranachstraße (ursprünglich »Lutherstraße«) und nimmt die von Norden kommenden Raimundstraße, Röntgenstraße (ursprünglich: »Hellmuthstraße«) und, in einer gemeinsamen Kreuzung, die von Norden kommende Geraer Straße und die nach Süden führende Dürrenberger Straße auf. Nun wird sie durch die 1873 in Betrieb genommene Zeitzer Eisenbahn unterbrochen, die seit 1992 auch die Ortsteilgrenze zu Neulindenau bildet. Auf der gegenüber liegenden Seite setzt die Straße ihre Richtung nach Westen fort, kreuzt die Saalfelder Straße, nimmt die von Norden kommende Holbergstraße, die von Süden kommende Straße Lützner Plan, die von Norden kommenden Voigtstraße und Leidholdstraße und die von Süden kommende Credéstraße auf. Im weiteren Verlauf nimmt sie in einer gemeinsamen Kreuzung die von Süden kommende Radiusstraße und die von Norden kommende Lähnestraße auf und bildet von hier ab den Südrand einer langgestreckten, namenlosen Grünanlage, bis sie schließlich in die Plautstraße (zwischenzeitlich: »Brockdorff-Rantzau-Straße«) mündet. – Dieser westliche Teil der Straße hieß ursprünglich Schönauer Weg und erhielt am 26. November 1877 den Namen Schönauer Straße (Schönauer Straße).

Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nördlichen Straßenseite. Die östlich der Zeitzer Eisenbahn liegenden Grundstücke mit den Hausnummern 1–95 sowie 2–100 gehören seit dem 1. Juli 1993 zum Postleitbezirk 04177, die übrigen zum Postleitbezirk 04179.

Seit dem 22. Juli 1882 führt die Lindenauer Straßenbahntrasse im Abschnitt zwischen Kirch- (Rietschel-) und Quer-(Odermann-)Straße entlang der Poststraße.

Am 12. Juli 1886 wurde die Schönauer Straße mit zur Poststraße gezogen, gleichzeitig erhielt die Hauptstraße den Namen Demmering­straße (Demmeringſtraße, nach dem Kauf­mann, Lindenauer Gemeinde­rat und Stifter Christian Eduard August Demmering, 1809–1869).

Da es bei der Eingemeindung der Gemeinde Lindenau in die Stadt Leipzig am 1. Januar 1891 den Straßennamen »Poststraße« in Leipzig bereits gab und damals die Alt-Leipziger Straßennamen generell geschont wurden, musste die Straße umbenannt werden. Am 9. Dezember 1891 wurde beschlossen, die Lindenauer Poststraße an die Demmering­straße anzuschließen, so dass der heutige Straßenzug entstand. Allerdings trat dieser Beschluss erst am 27. April 1893 in Kraft.

Seit dem 27. Januar 1899 führt die Leutzscher Straßenbahntrasse zwischen Odermann- und Merseburger Straße entlang der Demmering­straße.

Vom 17. November 1941 bis zum Jahr 1950 wurde das West-Ende der Demmeringstraße (zwischen Plaut- und Lähnestraße) von einer Wendeschleife des Leipziger Obusnetzes befahren.

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