Saalfelder Straße

Die Saalfelder Straße (amtlicher Straßenschlüssel 06146) ist eine Verbindungsstraße im Leipziger Stadtteil Neulindenau (Gemarkungen Lindenau und Leutzsch, Ortsteil Neulindenau, Statistische Bezirke 720–723).

Die 1 890 Meter lange Straße beginnt in der Gemarkung Lindenau am West-Ende der Karl-Heine-Straße (hier ursprünglich: »Albert-Straße«), wo zugleich die nach Südwesten führende Spinnereistraße beginnt, und führt geradlinig in nordwestliche Richtung. Dabei nimmt sie die von Südwesten kommende Straße Am Kanal auf, überquert auf der Saalfelder Brücke den Karl-Heine-Kanal, nimmt die von Südwesten kommende Groitzscher Straße auf, kreuzt die Lützner Straße und die Demmeringstraße und nimmt die von Südwesten kommende Gröpplerstraße sowie die von Westen kommende Dr.-Hermann-Duncker-Straße auf. Im weiteren Verlauf kreuzt die die Grenze zur Gemarkung Leutzsch und mündet schließlich in die Merseburger Straße. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nordöstlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04179.

Die Straße wurde im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts auf Lindenauer Feldflur angelegt. Nördlich der Lützner Straße verlief sie direkt am Lindenauer Mittelgraben. Im Jahr 1877 erhielt sie den Namen Südstraße (Südſtraße),? im Jahr 1886 wurde sie in Eisenbahnstraße (Eiſenbahnſtraße) umbenannt (nach ihrer Lage in der Nähe der 1873 eröffneten Zeitzer Eisenbahn). Damals gehörte auch der in der Gemarkung Lindenau gelegene westliche Teil der heutigen Karl-Heine-Straße (mit der Eisenbahn-Unterführung) zur Eisenbahnstraße, der nach der zum 1. Januar 1891 erfolgten Eingemeindung von Lindenau nach Leipzig mit zu dieser gezogen wurde.

Im Jahr 1889 begann die Große Leipziger Straßenbahn im südöstlichen Winkel der Kreuzung mit der Lützner Straße den Bau des Straßenbahnhofs Lindenau, der die gesamte Ostseite des Straßenabschnitts zwischen Karl-Heine-Kanal und Lützner Straße einnimmt.

Am 17. Oktober 1900 wurde beschlossen, die Eisenbahnstraße in Lindenau mit Wirkung vom 14. Januar 1901 in Saalfelder Straße (Saalfelder Straße) umzubenennen (nach der Stadt Saalfeld [damals Herzogtum Sachsen-Meiningen, heute Freistaat Thüringen], die den südlichen Endpunkt der Thüringer Eisenbahn bildete).

Vom 29. Juli 1938 bis zum 9. Dezember 1942 führte eine Betriebsstrecke für einrückende Obusse durch den Südabschnitt der Saalfelder Straße. Sie kam aus der Spinnereistraße und verließ die Saalfelder Straße am Straßenbahnhof Lindenau, wo die Obusse stationiert waren.

Vom 9. Dezember 1942 bis zum 24. März 1972 führte eine Obus-Strecke (Linie A) entlang des Südabschnittes der Saalfelder Straße. Sie kam aus der Karl-Heine-Straße und führte bis zur Lützner Straße. Hier bog sie zunächst nach Westen in Richtung Plautstraße ab. Nachdem im Jahr 1950 im Bushof Lindenau eine Wendeschleife für Obusse gebaut wurde, fuhr die Linie A aus der Saalfelder Straße direkt in den Bushof.

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