Pistorisstraße

Die Pistorisstraße ist eine Anliegerstraße in den Leipziger Stadtteilen Schleußig (Nr. 1–63 und 2–30; 949 Meter(!) lang) und Groß­zscho­cher (Nr. 67–69; 285 Meter lang). Sie hat den amtlichen Straßen­schlüssel 05108.

Die insgesamt 1 234 Meter lange Straße beginnt an der Rödel­straße und führt in leicht geschwungenem Verlauf in südliche Richtung. Dabei nimmt sie die von Osten kommenden Erhard­straße und Paußnitzstraße auf, nimmt in einer gemeinsamen Kreuzung die von Westen kommende Calau­straße und die nach Osten führende Tischbein­straße auf, nimmt die von Westen kommende Haußmann­straße und die nach Osten führenden Hoyer­straße und Agricola­straße auf, kreuzt die Hüffer­straße, nimmt einen heute namenlosen Weg auf, der nach Osten auf die Wilhelm-Wild-Straße führt und ursprünglich zur Straße Am Scheunen­teich gehörte, nimmt die von Nordosten kommende Marperger­straße auf, und kreuzt die Grenze zum Stadt­teil Groß­zschocher, wo sie zum Elster­flutbett führt. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der westlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04229.

Leipziger Tageblatt 29.12.1896, S. 9 

Die Straße wurde im Heine-/ Hüfferschen Bebauungs­plan für Schleußig von 1876 als »Straße O« (Buchstabe O wie Offenbach) projektiert und lag Guts­bezirk Schleußig, dem Baufeld von Bernhard Hüffer (1824–1904). Am 21. November 1896 wurde beschlossen, dem ersten Bau­abschnitt zwischen Rödel- und Tischbein­straße mit Wirkung zum 24. Dezember 1896 den Namen Pistoris­straße (Piſtorisſtraße)? zu geben. Damit wird an den Bürger­meister von Leipzig Professor Dr. Simon Pistoris (1516–1565) erinnert, der seit 1556 das Gut Schleußig besaß. In der Folgezeit wurde begonnen, die Straße von Nord nach Süd mit freistehenden Häusern zu bebauen.

Im Jahr 1930 wurde in der Pistoris­straße 6 das Franz-Rendtorff-Haus des Gustav-Adolf-Werkes eröffnet.

Am 3. Juni 1935 wurde beschlossen, den Straßen­namen mit Wirkung vom 29. Juni 1935 auf seine heutige Ausdehnung zu erweitern.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung am 18. März 1992 wurde die komplette Straße, also auch die Grundstücke in Groß­zschocher, dem statistischen Bezirk 504 im Orts­teil Schleußig zugeordnet.

Seit dem 5. April 1994 gehören fast alle Schleußiger Grundstücke der Pistoris­straße (außer Haus­nummer 30: die Sportanlage Pistoris­straße) zum Erhaltungsgebiet Schleußig.

Literatur

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