Gartenstadt Alt-Lößnig

Die Gartenstadt Alt-Lößnig ist ein Wohnviertel im Leipziger Süden (Ortsteil Lößnig, Gemarkung Lößnig). Sie wird umgrenzt im Norden von der Gudrunsiedlung, im Osten und Süden von der Dürrstraße und der Siegfriedstraße (ursprünglich: »Blasbalgstraße«) sowie im Westen von der Bornaischen Straße (zwischenzeitlich »Fritz-Austel-Straße«).

Die Gartenstadt Alt-Lößnig wurde in den Jahren 1905 bis 1911 nach Plänen der Leipziger Architekten A. Käppler (1856-1928) und M. Pommer (1847-1915) erbaut. Die ursprünglich zum Rittergut Lößnig gehörenden Grundstücke hatte die 1901 gegründete »Gemeinnützige Baugesellschaft Lößnig« zu diesem Zweck von der Stadt Leipzig angekauft; am 01.01.1904 wurde der Rittergutsbezirk Lößnig in die Stadt Leipzig eingemeindet. Es entstanden 140 zwei- bis dreigeschossige Häuser, die z.T. in Fachwerk und mit Klinkerfassade ausgeführt waren, mit insgesamt 1.087 Wohnungen.

An das Nahverkehrsnetz der Stadt Leipzig ist die Gartenstadt Alt-Lößnig durch die seit 1899 auf der Bornaischen Straße verkehrende Dölitzer Straßenbahntrasse angeschlossen.

Am Nordwestrand der Siedlung wurde in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts der Merveldtplatz (seit 1950 Rembrandtplatz) als rechteckiger Schmuckplatz angelegt. An seiner Nordseite führt die Liechtensteinstraße von der Bornaischen Straße im Westen geradlinig in östliche Richtung. An der Ostseite des ehemaligen Merveldtplatzes führte die Merveldtstraße (seit 1950 Rembrandtstraße) parallel der Bornaischen Straße von der Liechtensteinstraße im Norden geradlinig in südliche Richtung. Ungefähr in der Mitte der Merveldtstraße und der Liechtensteinstraße verband die Colloredostraße (seit 1950 Ernst-Toller-Straße) beide Straßen in einem großen, fast viertelkreis-artigen Bogen. Nach Westen führt diese mittlere Verbindungsstraße geradlinig bis auf die Bornaische Straße. Auf ihrer Südseite befand sich zwischen Merveldt- und Bornaischer Straße ein Teil des alten Dorfes Lößnig mit dem Friedhof, so dass dieses Gebiet nicht in die Gartenstadt einbezogen werden konnte.

Ausgehend vom Schnittpunkt Merveldt-/Liechtensteinstraße wurde die Gartenstadt Alt-Lößnig fächerförmig nach Südosten angelegt. Die mittlere Achse bildet dabei die vom eben genannten Schnittpunkt geradlinig nach Südosten führende Lobstädter Straße, die die ehemalige Colloredostraße ebenfalls ungefähr in ihrer Mitte kreuzt. Im südwestlichen Teil des Fächers befinden sich die Röthische Straße, die in ihrem Nordabschnitt parallel zur Lobstädter, in ihrem Südabschnitt parallel zur ehemaligen Merveldtstraße verläuft, sowie die Teichgräberstraße (ursprünglich »Hessen-Homburg-Straße«) und Zehmischstraße. Im nordöstlichen Teil des Fächers wurden parallel zur Lobstädter Straße die Leisniger Straße, die Pohlentzstraße und die Küstnerstraße (im Jahr 1968 zur Liechtensteinstraße gezogen) angelegt. Den südöstlichen Abschluss der Gartenstadt und äußeren Rand des Fächers bildet die Dürrstraße, die gemeinsam mit der älteren, jetzt zur Siegfriedstraße gezogenen Blasbalgstraße alle Straßenenden miteinander verbindet.

Die Namen Merveldtplatz und -straße, Liechtenstein-, Colloredo- und Hessen-Homburg-Straße wurden 1903/1910 nach Militärs der Verbündeten gegen den Kaiser der Franzosen Napoléon (1769-1821) bei der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 gewählt. Ihre z.T. erfolgte Umbenennung (nach Maler, Schriftsteller bzw. Schlosser) zerstörte diesen ursprünglichen Rahmen. - Leisniger, Lobstädter und Röthische Straße erhielten ihren Namen nach sächsischen Orten, während Dürr-, Küstner-, Pohlentz- und Zehmischstraße nach Leipziger Kaufleuten benannt wurden.

In den 1990er Jahren kamen die Grundstücke an die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft, die die Häuser 1996/99 grundlegend sanieren und z.T. umbauen ließ (Reduzierung auf 940 Wohnungen).

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