Thomasgasse

Die Thomasgasse (amtlicher Straßen­schlüssel 01022 [1]) ist eine kurze Anlieger­straße in der westlichen Leipziger Altstadt (Gemarkung Leipzig, Orts­teil Zentrum, statistischer Bezirk 001 [1]). Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Thomas­gasse zum Post­leit­bezirk 04109 [1].

Die 75 Meter [1] lange Straße verbindet gerad­linig und kreuzungs­frei in Ost-West-Richtung verlaufend den Markt, von dem sie am Süd-Ende des West­randes (an der Ein­mündung der nach Süden führenden Peters­straße) abzweigt, mit dem Thomas­kirchhof, in den sie am Nord-Ende dessen Ost­randes (an der Ein­mündung der nach Norden führenden Kloster­gasse) ein­mündet.

Die Straße wurde als Thomasgäßchen (Thomasgäßchen)? erstmals im Jahr 1443 erwähnt [2]. Sie erhielt ihren Namen nach der Thomaskirche [2] und bildet die kürzeste Verbindung zwischen der Kirche und dem Markt.

Ursprünglich war das Thomasgäßchen beidseitig dicht bebaut. Bei der Hauszählung von 1793 befanden sich auf der Nordseite die Gebäude mit den Häusernummern 186 (an der Klostergasse) bis 188 (am Markt) und auf der Südseite die Gebäude mit den Häusernummern 106 (am Thomaskirchhof) bis 111 (an der Petersstraße) [3]. Nach der Einführung der heutigen Hausnummern befanden sich die geradzahligen Hausnummern auf der nördlichen Straßenseite [4].

Nach dem Abbruch des Gebäudes Markt 15 / Thomasgäßchen 2 im Jahr 1894 sowie aller Gebäude auf der Nordseite des Thomasgäßchens wurde der südliche Teil dieser Grundstücke zur Verbreiterung des Thomasgäßchens genutzt. Die nördlichen Teile kamen an die Grundstücke Markt 14 (Nr. 2, Bismarckhaus) sowie Markt 13 (Nr. 4, Stieglitzens Hof) [4].

Am 17. Juli 1895 wurde beschlossen, das verbreiterte Thomasgäßchen mit Wirkung vom 20.08.1895 in Thomasgasse (Thomasgaſſe) umzubenennen [2].

Von 1896 bis 1951 führte die Neugohliser Straßenbahntrasse der (roten) Leipziger Elektrischen Straßenbahn (seit 1917 Große Leipziger Straßenbahn, seit 1938 Leipziger Verkehrsbetriebe) durch die gesamte Thomasgasse [5].

Beim Bombenangriff vom 4. Dezember 1943 wurde die Bebauung der Thomasgasse vollständig zerstört. Während die Südseite seitdem unbebaut blieb und noch heute als Grünfläche genutzt wird, wurde im östlichen Teil der Nordseite (am Markt) in den Jahren 1963 / 1965 das Messeamt (Markt 11-15) errichtet, das im Sommer 2001 wieder abgebrochen wurde [6]. Danach wurde die Nordseite der Thomasgasse über deren gesamte Breite zwischen Klostergasse und Markt mit der Marktgalerie bebaut, die im Jahr 2006 fertiggestellt wurde.

siehe auch:

Ahlemanns Haus (Nr. 11) | Thomas-Haus (Nr. 7)

Quellen:

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