Leipziger Elektrische Straßenbahn

Die Leipziger Elektrische Straßenbahn (LESt) war von 1896 bis 1916 das zweite Straßenbahn-Unternehmen in Leipzig. Aufgrund der Wagenlackierung wurde es als »rote« Straßenbahn bezeichnet. Es stand in direkter Konkurrenz zur »blauen« Großen Leipziger Straßenbahn, die aus der Leipziger Pferde-Eisenbahn hervorging, und baute ein eigenes Gleisnetz auf. Die gemeinsame Nutzung von Streckenabschnitten, z. B. auf Brücken, war nur bis zu einer Länge von 400 Meter (später: 500 Meter) gestattet.

Das Unternehmen wurde am 3. April 1895 als Actiengesellschaft Leipziger Electrische Straßenbahn gegründet.

In einer ersten Bau- und Betriebsphase wurden 1895/1896 mehrere Trassen errichtet, die durch zuletzt zehn Linien bedient wurden:

EröffnungTrasse
1896, 20.05. Mockauer Straßenbahntrasse
1896, 20.05. Altschönefelder Straßenbahntrasse
1896, 03.06. Schleußiger Straßenbahntrasse
1896, 05.06. Neugohliser Straßenbahntrasse
1896, 05.06. Ostvorstädter Straßenbahntrasse
1896, 22.06. Großzschochersche Straßenbahntrasse
1896, 30.10. Südostring-Straßenbahntrasse
1896, Ende Elisen-Straßenbahntrasse
1898, 15.05. Stötteritzer Straßenbahntrasse
1898, 23.07. Sellerhäuser Straßenbahntrasse
1898, 20.08. Neueutritzscher Straßenbahntrasse
1898, 20.08. Schönefelder Straßenbahntrasse
1898, 30.08. Neureudnitzer Straßenbahntrasse
1899, 19.11. Südgohliser Straßenbahntrasse
1905, 21.10. Paunsdorfer Straßenbahntrasse

Die Linien der Leipziger Elektrischen Straßenbahn wurden zunächst nur durch farbige, rechteckige Tafeln gekennzeichnet. Am 17. Dezember 1900 wurden Ziffern zur Linienkennzeichnung eingeführt (die Große Leipziger Straßenbahn hatte ihre Linien mit Buchstaben gekennzeichnet).

Zum 31. Dezember 1916 ging die Leipziger Elektrische Straßenbahn in der Großen Leipziger Straßenbahn auf. Das Streckennetz beider Gesellschaften wurde in der Folgezeit miteinander verbunden, wobei einige parallel verlaufende Gleistrassen stillgelegt wurden.

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