Friedrich August (Kurfürst und König von Sachsen)

* 23.12.1750 Dresden; † 05.05.1827 ebenda

Friedrich August1) »der Gerechte« war ein Fürst aus dem Hause Wettin (vgl. Stamm­tafel). Seit 1763 war er Landes­herr der Stadt Leipzig.

Friedrich August war der Sohn des Kur­fürsten von Sachsen Friedrich Christian (1722–1763) und dessen Gemahlin Maria Antonia, Prinzessin von Bayern (1724–1780). Nach dem frühen Tod seines Vaters am 17. Dezember 1763 wurde er als Friedrich August III. Kur­fürst von Sachsen; wegen Un­mündig­keit vertrat ihn aber bis zum 13. September 1768 der Bruder seines Vaters, Prinz Xaver, als Administrator.

Am 29. Januar 1769 heiratete Friedrich August in Dresden Amalie (1752–1828), Pfalz­gräfin von Zwei­brücken-Birken­feld, mit der er eine Tochter hatte.

Mit dem Frieden von Posen am 11. Dezember 1806 trat Friedrich August dem am 17.07.1806 gestifteten Rhein­bund bei und wurde von Napoléon (1769–1821), Kaiser der Franzosen, zum König (als Friedrich August I.) erhoben. Nach dem Frieden von Tilsit am 9. Juli 1807 erhielt er den Kreis Cottbus zu Sachsen und das aus den polnischen Provinzen Preußens gebildete Herzog­tum Warschau. Im Frieden von Preßburg vom 14. Oktober 1809 kamen böhmische Enklaven in der Ober­lausitz und die in Sachsen liegenden Güter des Deutschen Ordens zum König­reich, das Herzog­tum Warschau wurde um Neu-Galizien vergrößert und zum Groß­herzogtum erhoben.

Nach der Völker­schlacht bei Leipzig wurde Friedrich August, der an der Seite Napoléons kämpfte und verlor, am 19. Oktober 1813 in Apels Haus in Leipzig fest­genommen und als Kriegs­gefangener nach Friedrichs­felde bei Berlin gebracht.

Im Wiener Vertrag vom 10. Januar 1815, den Friedrich August am 18. Mai 1815 annahm, verlor das König­reich Sachsen große Teile seines Gebietes an Preußen. Am 8. Juni 1815 schloss sich Friedrich August dem Deutschen Bund an.

Im Jahr 1817 kaufte Friedrich August die ca. 6.500 Bände umfassende Privat­bibliothek des Leipziger Professors Gottfried Heinrich Schäfer (1764–1840) für 10.000 Thaler und schenkte sie dann der Universitäts­bibliothek Leipzig.

Am 5. Mai 1827 starb König Friedrich August I. im Alter von 76 Jahren in Dresden.

Seit 1780 wird Friedrich August in Leipzig durch das Königs­denkmal geehrt. Im Jahr 1839 wurde der größte Schmuck­platz der Ring­promenade nach ihm benannt (Augustus­platz). Auch das Augusteum trug seinen Namen.

Quellen

 1) der vollständige Vorname lautet: Friedrich August Joseph Maria Anton Johann Nepomuk Aloys Xaver
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