Harkortstraße

Die Harkortstraße (amtlicher Straßenschlüssel 05028) ist eine Haupterschließungsstraße für den Leipziger Süden (Ortsteil Zentrum-Süd, Gemarkung Leipzig, Flur­stück 4129/5).

Die 373 Meter lange Straße beginnt am Martin-Luther-Ring (an der Einmündung der von Westen kommenden Karl-Tauchnitz-Straße) und führt geradlinig nach Süden. Dabei nimmt sie die von Osten kommende Dimitroffstraße (ursprünglich »Klitzschergäßgen«, später »Pleißengasse«, »Pleißenstraße«, Teil der »Wächterstraße«) auf (hier begann ursprünglich auch die nach Westen führende Wächterstraße, zwischenzeitlich Teil der »Dimitroffstraße«) und in einer gemeinsamen Kreuzung die von Westen kommende Beethovenbrücke und die von Osten kommende Straße des 17. Juni (ursprünglich »Kleine Burggasse«, später Teil der Beethovenstraße) auf und mündet schließlich, dabei die Riemannstraße (ursprünglich »Albertstraße«) kreuzend, in die Nordwest-Ecke des Floßplatzes. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der westlichen Straßenseite, die im Abschnitt zwischen Karl-Tauchnitz- und Beethovenstraße vom Pleißemühlgraben begrenzt wird und deshalb hier unbebaut ist. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04107.

Die Straße wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts am östlichen Ufer des Pleißemühlgrabens angelegt, wobei der Abschnitt nördlich der heutigen Straße des 17. Juni wesentlich älter ist und zunächst auf alten Karten (z. B. 1814) sowie im Leipziger Adressbuch (z. B. 1839) Hinter der Wasserkunst (Hinter der Waſſerkunſt)? genannt wurde, da die anliegenden Grundstücke (von der Stadt aus gesehen) hinter dem Gebäude der Roten Wasserkunst lagen.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Straße »Hinter der Wasserkunst« mit zur Straße An der Wasserkunst (An der Waſſerkunſt) gezogen, die ursprünglich nur in Ost-West-Richtung verlief und den Südrand des heutigen Martin-Luther-Rings bezeichnete.

Am 4. Juli 1876 wurde beschlossen, der Straße mit Wirkung vom 6. Juli 1876 den Namen Harkortstraße (Harkort­ſtraße) zu geben. Damit wurde der Leipziger Unternehmer, Bankier und Eisenbahn-Pionier Gustav Harkort (1796–1865) geehrt.

Entlang der gesamten Harkortstraße führte die Südvorstädter Straßenbahntrasse, die vom 22. Juni 1884 bis zum 9. Oktober 1999 betrieben wurde; zunächst als Pferdebahn, seit dem 3. März 1897 als elektrische Straßenbahn. Zwischen 27. Februar 1945 und 1. Oktober 1946 war der Straßenbahnbetrieb durch kriegsbedingte Zerstörungen unterbrochen. – Die Kleinbuslinie 89, die 1999 als »Ersatz« für die Straßenbahn eingerichtet wurde, umfährt die Harkortstraße allerdings weiträumig.

Quellen

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