Die Konstantinstraße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Osten. Sie liegt in den Stadtteilen Reudnitz (Hausnummern 1 bis 21 und 2 bis 16) und Neuschönefeld (Hausnummern 23 bis 31 und 20 bis 28) und hat den amtlichen Straßenschlüssel 02100.
Die 379 Meter(!) lange Straße beginnt in Reudnitz an der Kohlgartenstraße und führt zunächst geradlinig nach Nordosten. Dabei kreuzt sie die Lutherstraße (auf der Trasse der bis 1878 betriebenen Verbindungsbahn) und im weiteren Verlauf die hier verrohrte Östliche Rietzschke, die ursprünglich die Grenze zu Neuschönefeld war. Nach wenigen Metern tritt sie in die Gemarkung Neuschönefeld, wendet sich direkt nach Norden, nimmt die nach Osten führende Lorenzstraße (ursprünglich »Rudolphstraße«) auf und mündet schließlich auf die Eisenbahnstraße (1945–1991 »Ernst-Thälmann-Straße«). Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der südöstlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04315.
Die Straße besteht aus zwei historisch völlig unterschiedlichen Teilen: nördlich der Rietzschke befand sich in Neuschönefeld die »Philippstraße«, südlich der Rietzschke die »Constantinstraße«.
Die 106 Meter lange Philippstraße (Philippſtraße)? wurde bereits in den 1840er Jahren mit der späteren Gemeinde Neuschönefeld auf Grundstücken angelegt, die der Leipziger Kaufmann Carl Lampe (1804–1889) vom Rittergut Schönefeld gekauft hatte, und nach dessem Sohn Philipp Lampe (1839–1871) benannt. Sie war beidseitig dicht bebaut, wobei die Nummerierung umlaufend erfolgte: auf der Ostseite von Nord nach Süd die Nummern 1 bis 5, dann über die Straße springend, und auf der Westseite von Süd nach Nord die 6 bis 10.
Die 273 Meter lange Constantinstraße (Conſtantinſtraße) wurde 1865 bis 1867 auf Reudnitzer Grundstücken des Gutsbesitzers Constantin Schulze (1813–1865) angelegt und vermutlich nach ihm benannt. Das Neue Adreßbuch für Reudnitz auf das Jahr 1869 bezeichnet die Straße als noch unbebaut, ein Plan von März 1888 zeigt nur die Häuser 12, 14 und 16.
Nach der Eingemeindung von Neuschönefeld in die Stadt Leipzig zum 1. Januar 1890 musste die Philippstraße umbenannt werden, da es den Straßennamen mehrfach gab.
Nachdem im Jahre 1902 der Gymnasiallehrer Dr. Konrad Duden (1829–1911) eigenmächtig Vornamen der deutschen Rechtschreibung unterwarf, änderte sich die Schreibweise des Straßennamens »Constantinstraße« zu Konstantinstraße (Konſtantinſtraße). Das Leipziger Adreßbuch benutzt im Jahrgang 1905 erstmals diese Form.
Am 15. April 1905 wurde beschlossen, die Neuschönefelder Philippstraße mit Wirkung vom 1. Januar 1906 an die Reudnitzer Konstantinstraße anzuschließen. Damit entstand der heutige Straßenzug, die Häuser der vormaligen Philippstraße erhielten in Fortsetzung der Konstantinstraße neue Hausnummern.
Im zweiten Weltkrieg wurden unter anderem die Häuser Konstantinstraße Nr. 20 und 22 sowie 23, 25 und 27 völlig zerstört. Bis 1980 wurden auch die anderen Häuser nördlich der Lorenzstraße abgebrochen und in die Gestaltung einer Grünanlage einbezogen, die am 12. September 1981 den Namen Otto-Runki-Platz erhielt.
Seit dem 22. Mai 1991 gehört der südwestlich der Lutherstraße gelegene Teil der Konstantinstraße (Hausnummern 1 bis 3 und 2 bis 4) zum Erhaltungsgebiet »Medienstadt«.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die (überwiegend im Stadtteil Reudnitz liegende) Konstantinstraße dem Ortsteil Neustadt-Neuschönefeld zugeordnet.
Seit dem 10. Dezember 2003 gehört der in Neuschönefeld gelegene Teil der Konstantinstraße (Hausnummer 29) zum älteren Sanierungsgebiet »Neustädter Markt«.
Seit dem 5. Juli 2020 gehören alle Grundstücke der Konstantinstraße zum Sozialen Erhaltungsgebiet »Eisenbahnstraße«.