Karl-Tauchnitz-Brücke

Postkarte (um 1900) 

Die Karl-Tauchnitz-Brücke war die Straßenbrücke der Karl-Tauchnitz-Straße über den Pleißemühlgraben. Sie lag zwischen der Harkort-Brücke im Süden und der Schloß­brücke im Norden.

Die Brücke wurde im Jahr 1891 an Stelle der ein Jahr zuvor abgebrochenen Nonnenmühle er­baut, um die Karl-Tauch­nitz-Straße an die Straße »An der Pleiße« (heute: Martin-Luther-Ring) anzuschließen. Die Stadt­verwaltung schlug als Namen »Nonnenbrücke« vor, den der Zugang von der Innenstadt zur Nonnenmühle bis zu derem Abriss führte.

Am 13. November 1896 wurde beschlossen, der Brücke amt­lich den vorher schon inoffiziell gebräuchlichen Namen Carl-Tauchnitz-Brücke (Carl-Tauchnitz-Brücke)? zu geben. Damit wurde (in Angleichung an den Straßennamen) an den Leipziger Verlagsbuchhändler und Stifter Carl Tauchnitz (1798–1884) erinnert.

Postkarte (um 1910) 

Nachdem im Jahre 1902 der Gymnasiallehrer Dr. Konrad Duden (1829–1911) eigen­mächtig Vor­namen der deutschen Recht­schreibung unterwarf, änderte sich die Schreibweise des Namens zu Karl-Tauchnitz-Brücke (Karl-Tauchnitz-Brücke). Das Leipziger Adreßbuch benutzt im Jahrgang 1905 erst­mals diese Form.

Im Zuge der Überwölbung des Pleißemühlgrabens im Jahr 1955 wurde die Karl-Tauchnitz-Brücke in den Jahren 1957 / 1958 abgebrochen.

Zwischen März und August 1964 wurden im Bereich der ehemaligen Karl-Tauchnitz-Brücke Gleise der verschwenkten Plagwitzer Straßen­bahn­trasse verlegt, die von der Karl-Tauchnitz-Straße kommend zweigleisig sowohl geradeaus in den Martin-Luther-Ring (Richtung Wil­helm-Leuschner-Platz) als auch abbiegend in die Harkortstraße (Südvorstädter Straßen­bahn­trasse) führten.

Nach der Still­legung der Südvorstädter Straßenbahntrasse am 9. Oktober 1999 wurde die doppelgleisige Kurve in die Harkortstraße abgebaut.

Im Jahr 2000 wurde der südlich der ehemaligen Karl-Tauchnitz-Brücke liegende Abschnitt des Pleißemühlgrabens wieder freigelegt; die Brücke wurde dabei aber nicht wieder hergestellt.

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