Tauchnitz, Carl

* 04.03.1798 Leipzig; † 16.04.1884 Leipzig

Carl Christian Philipp Tauchnitz war Verleger und Buch­händler in Leipzig.

Er war der Sohn des Leipziger Buchdruckers und Buchhändlers Carl Christoph Traugott Tauchnitz (1761–1836) und dessen Gattin Sophie geborene Dürr (vgl. Familien­tafel). Er studierte Theologie und missionierte mehrere Jahre in London und Basel. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1836 das aus Verlag, Druckerei und Schrift­gießerei bestehende väterliche Unter­nehmen, das er weiter ausbaute. Im Jahr 1865 löste er altersbedingt das Unter­nehmen auf, indem er die einzelnen Teile verkaufte. Um 1850 gehörten ihm die Häuser Brühl 36 (alte Zählung, Kataster­nummer 400, alte Häuser­nummer 727) und Brühl 37 (alte Zählung, Kataster­nummer 401, alte Häuser­nummer 726 [?], zugleich Firmen­sitz).

Carl Tauchnitz begründete sieben Stiftungen (1870 »Arbeiter­wohnungs­stiftung«, 1877 »Seminaristen-Stipendien-Stiftung«, 1881 »Sophien­stiftung« [zugunsten der Gemeinde Lindenau], 1882 »Anonyme Stiftung für das städtische Kranken­haus«, »Siechen­haus­stiftung« und »Stiftung eines Menschen­freundes«, 1884 »Stiftung eines Menschen­freundes für das Waisen­haus«), in die er sein gesamtes Vermögen einbrachte.

Carl Tauchnitz starb am 16. April 1884 im Alter von 86 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Nord­friedhof (Abt. I, Nr. 13) begraben. Sein Grab­denkmal wurde 1892 von Hugo Licht (1841–1923) geschaffen.

Im Jahr 1885 wurde eine Straße in der Leipziger West­vorstadt nach Carl Tauchnitz benannt (Karl-Tauchnitz-Straße). Von 1886 bis 1907 trug die Calvisius­straße im Leipziger Stadt­teil Lindenau den Namen »Tauchnitzstraße«. Auch der Südteil der Anger­straße in Lindenau war angeblich nach ihm bis 1905 »Philipp­straße« benannt.

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Quellen

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