Breslauer Straße

Die Breslauer Straße (amtlicher Straßenschlüssel 03238) ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Stötteritz (Ortsteil Stötteritz, Gemarkung Stötteritz).

Die 990 Meter lange Straße beginnt an der Papiermühlstraße (ursprünglich: »Leipziger Straße«) und führt zunächst geradlinig in südliche Richtung. Dabei kreuzt sie die Weißestraße (ursprünglich: »Christian-Weiße-Straße«), die Ferdinand-Jost-Straße (ursprünglich: »Schulstraße«), die Holzhäuser Straße (ursprünglich: »Hauptstraße«, »Holzhausener Straße«), die Lausicker Straße (ursprünglich: »Lausigker Straße«) und die Naunhofer Straße. Von hier aus führt die Straße geradlinig und kreuzungsfrei in südwestliche Richtung, bis sie schließlich in die Ludolf-Colditz-Straße (ursprünglich: »Connewitzer Straße«) mündet (gegenüber dem Wasserwerk Probstheida). Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der westlichen Straßenseite. Seit dem 01.07.1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04299.

Die Straße wurde im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in der Gemeinde Stötteritz angelegt und hieß ursprünglich Mühlweg.

Am 18.11.1890 wurde beschlossen, dem Stötteritzer Mühlweg in Wasserturmstraße umzubenennen (aber sicher nicht nach dem jetzigen Wasserturm des Wasserwerks Probstheida, der erst 1906 erbaut wurde. Vielleicht stand ein Vorgängerbau genau in Sicht-Achse der Straße?).

Am 15.05.1898 nahm die Leipziger Elektrische Straßenbahn eine Verlängerung der Stötteritzer Straßenbahntrasse in Betrieb, die aus der westlichen Papiermühlstraße kommend zweigleisig (!) auch durch die Wasserturmstraße führte, aus der sie nach Osten in die Christian-Weiße-Straße einbog. Hier verkehrte zunächst die mit einer grünen Tafel gekennzeichnete Linie, die am 17.12.1900 die Nummer »6« erhielt.

Im Jahr 1917 wurde die eingleisige Straßenbahntrasse in der nördlichen Arnoldstraße und der östlichen Papiermühlstraße gebaut, so dass nun eine Gleisschleife entstand, die den Namen »Stötteritz / Weißestraße« erhielt und zeitweilig als Endstelle genutzt wurde.

Von 1918 bis 1963 wurde auf dem Grundstück Wasserturmstraße 33 das Kino Viktoria-Lichtspiele betrieben.

Im Jahr 1944 wurden die stadtwärtigen Gleise in der Wasserturm- und Weißestraße ausgebaut und zur Reparatur kriegszerstörter Strecken benutzt, so dass seitdem (bis heute!) die Wasserturmstraße nur noch in Richtung Endstelle Stötteritz befahren werden kann, während die Straßenbahnen in Richtung Stadtzentrum über die östliche Papiermühlstraße geleitet werden.

Nach der Eingemeindung von Engelsdorf am 01.01.1999 gab es den Straßennamen »Wasserturmstraße« doppelt. Am 06.12.2000 wurde beschlossen, die Stötteritzer Wasserturmstraße mit Wirkung vom 01.04.2001 in Breslauer Straße umzubenennen (nach der ehemaligen Hauptstadt Breslau des ehemaligen preußischen Regierungsbezirks Niederschlesien, die allerdings schon seit 1945 zu Polen gehört und seitdem den Namen Wrocław trägt).

Von 1916 bis 1950 trug eine ganz andere Straße, die heutige Ossietzkystraße im Leipziger Stadtteil Schönefeld, den Namen »Breslauer Straße«.
(Leider keine Ausnahme...)

Seit der Netzreform der LVB vom 27.05.2001 verkehrt allein die Straßenbahnlinie »4« (Gohlis / Landsberger Straße - Stötteritz) eingleisig durch den Nordteil der Breslauer Straße.

Am 18.05.2011 wurde beschlossen, den westlich der Breslauer Straße liegenden Abschnitt der Lausicker Straße mit zur Breslauer Straße zu ziehen.

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