Neustädter Straße

Die Neustädter Straße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Osten. Sie liegt auf den Gemarkungen Neuschönefeld (Hausnummern 1 bis 7 und 2 bis 16) und Neustadt (Hausnummern 9 bis 19 und 18 bis 42) und hat den amtlichen Straßenschlüssel 02101.

Die 406 Meter lange Straße beginnt in Neu­schönefeld am Nordwest-Ende der Straße Rabet (hier ursprünglich »Marien­straße«, später »Clara­straße«) und führt geradlinig nach Norden. Dabei nimmt sie die nach Osten führende Konrad­straße (hier ur­sprünglich »Sophien­straße«) und die von Westen kommende Lorenz­straße (ur­sprüng­lich »Rudolph­straße«) auf, kreuzt mit der Eisenbahn­straße (1945–1991 »Ernst-Thälmann-Straße«) auch die Gemarkungsgrenze zu Neustadt und die hier seit 1882 verkehrende Neuschönefelder Straßenbahntrasse, kreuzt weiter die Ludwig­straße, die Mariannen­straße, die Meißner Straße (ursprünglich »Marktstraße«) und die Schulze-Delitzsch-Straße (ursprünglich »Allee­straße«, »Wissmann­straße«) und mündet schließlich in die Rosa-Luxemburg-Straße (ursprünglich »Schönefelder Weg«, später »Äußere Tauchaer Straße«, »Tauchaer Straße«). Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der östlichen Straßenseite. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04315.

Die Straße besteht aus zwei historisch völlig unterschiedlichen Teilen, die bis 1879 durch die entlang der heutigen Eisenbahn­straße führende Dresdner Eisenbahn voneinander getrennt waren: südlich der Trasse befand sich die ältere »Carl­straße« in Neuschönefeld, nördlich davon entstand später die »Haupt­straße« in Neustadt.

Die Carlstraße (Carlſtraße)? wurde bereits in den 1840er Jahren mit der späteren Gemeinde Neuschönefeld auf südlich der Dresdner Eisenbahn liegenden Grundstücken angelegt, die der Leipziger Kaufmann Carl Lampe (1804–1889) vom Rittergut Schönefeld gekauft hatte. Sie bildete die westliche Randstraße des rechtwinklig parzellierten Bau­gebietes und erhielt ihren Namen vermutlich nach dessem Sohn Carl Lampe-Vischer (1836–1907), jedenfalls trugen die benachbarten Georg-, Marien-, Philipp-, Rudolph- und Sophien­straße auch die Namen von Lampes Kindern.

Die Hauptstraße (Hauptſtraße) entstand in der zweiten Hälfte der 1860er Jahre durch planmäßige Bebauung eines weiteren Teils des Rittergutsbezirks Schönefeld nördlich der Dresdner Eisenbahn mit einem »Neuen Anbau«, der später als Gemeinde Neustadt selbstständig war. Dabei bildete sie ebenfalls dessen westliche Randstraße. Diese neu angelegte Straße erhielt im Jahr 1873 den Namen »Haupt­straße«.

Nach der Verlegung der Dresdner Eisenbahn in die heutige Streckenführung und der Verbreiterung der Eisenbahnstraße auf das ehemalige Gleisbett wuchsen die beiden Gemeinden Neuschönefeld und Neustadt rasch zusammen. Am 1. Januar 1890 wurden beide Gemeinden in die Stadt Leipzig eingemeindet.

Am 9. Januar 1901 wurde beschlossen, die Neuschönefelder Carlstraße und die Neustädter Hauptstraße mit Wirkung vom 14. März 1901 zusammenzuziehen und gemeinsam in Neustädter Straße (Neuſtädter Straße) umzubenennen (nach der ehemaligen Gemeinde Neustadt, wo der größere Teil der Straße lag und wohin der kleinere Teil führte).

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung zum 18. März 1992 wurde die Neustädter Straße dem Ortsteil Neu­stadt-Neu­schönefeld zugeordnet.

Seit dem 17. August 1992 gehört der nördlich der Konradstraße gelegene Teil der Neustädter Straße (Hausnummern 9 bis 19 sowie 18 bis 42) zum Sanierungsgebiet »Neustädter Markt«.

Seit dem 5. November 2018 liegt der südlich der Mariannenstraße liegende Teil der Straße (ohne die Berufs­schule; Haus­nummern 9–11 und 2–28) in der Waffen­verbots­zone »Eisenbahnstraße«.

Seit dem 5. Juli 2020 gehören alle Grund­stücke der Neustädter Straße zum Sozialen Erhaltungs­gebiet »Eisenbahnstraße«.

Quellen

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