Johannapark

Der Johannapark ist eine ca. 8 Hektar große Grünanlage westlich der Leipziger Altstadt (Ortsteil Zentrum-West, Gemarkung Leipzig). Er wird umschlossen von der Ferdinand-Lassalle-Straße (1873–1945 »Bismarckstraße«) und der Gustav-Mahler-Straße (1855–1961 »Wiesenstraße«) im Norden, der Friedrich-Ebert-Straße (1845–1934 »Weststraße«, 1934–1945 »Hindenburgstraße«) im Osten, der Karl-Tauchnitz-Straße im Süden und der Edvard-Grieg-Allee (ursprünglich Teil der Marschnerstraße) im Westen (vgl. Karte).

Im Park befindet sich ein großer Teich mit einer Insel, über die ein durch zwei Brücken erschlossener Weg führt. Das dominierende Gebäude im nordöstlichen Teil des Parkes, der vom Paul-Gerhardt-Weg erschlossen wird, ist die Lutherkirche; im mittleren Ostteil befindet sich das Seyfferthdenkmal, nördlich davon das Cramerdenkmal.

Der Leipziger Bankier Wilhelm Seyfferth (1807–1881) kaufte im Jahr 1858 einen Teil der am Westufer der Alten Pleiße gelegenen der Thomasschule gehörenden Martorffer Wiese für 19 000 Thaler und ergänzte das Grundstück durch Flächentausch um Teile der Universitäts- und Seichwiese. Zwischen 1861 und 1863 ließ er darauf nach Entwürfen des Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné (1789–1866) einen zunächst 6,34 ha großen Park im englischen Stil anlegen. Zur Erinnerung an seine Tochter Johanna Natalie Schulz (1836–1858) gab er der Anlage den Namen Johannapark. In seinem Testament vom 6. Oktober 1879 stiftete Seyfferth der Stadt Leipzig den Park unter der Bedingung, dass »dieses Grundstück für immer der Bebauung entzogen bleibt und seinen jetzigen Namen behält«.

Am 24. Oktober 1881 ging das Grundstück in den Besitz der Stadt Leipzig über. Durch Einbeziehung der Flächen bis zur Bismarck- und Marschnerstraße wurde der Park geringfügig vergrößert, im Jahr 1889 wurde der südlichste Teil des Parks aber durch die Karl-Tauchnitz-Straße wieder überbaut. Auch die zweite Forderung des Stifters wurde nicht eingehalten: mit Beschluss vom 24. September 1954 wurde der Johannapark mit dem ehemaligen König-Albert-Park und dem Scheibenholzpark zum Zentralen Kulturpark »Clara Zetkin« zusammengefasst, so dass sein eigentlicher Name immer mehr verdrängt wurde.

Im Jahre 2011 wurde beschlossen, dass der Johannapark (sowie der Klingerhain und der Palmengarten) wieder ihre historischen Namen zurückerhalten (Beschluss RBV-780/11 vom 20.04.2011).

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