König-Johann-Brücke


König-Johann-Brücke Vollbild (42,8 kB!)

Die König-Johann-Brücke ist eine Straßenbrücke im Leipziger Stadtteil Plagwitz. Sie führt die Zscho­cher­sche Straße (1945–1953 »Carl-Goerdeler-Straße«, 1953–1991 »Philipp-Müller-Straße«) über den Karl-Heine-Kanal und liegt zwischen der Elisabethbrücke im Westen und dem Karl-Heine-Bogen im Osten auf der Gemarkung Plagwitz.

Die Brücke wurde im Jahr 1862 als dreifeldrige Kreis­gewölbe­brücke in Ziegel-Bauweise errichtet und ersetzte eine provisorische Holzbrücke aus dem Jahre 1858. Sie erhielt zunächst den Namen Königsbrücke (Königsbrücke?). Damit wurde der regierende Landes­herr der Stadt Leipzig König Johann (1801–1873) geehrt, der die Brücken­baustelle am 3. Juli 1862 besichtigte und dabei erlaubte, die Brücke nach ihm zu benennen, aber an der Einweihung am 26. Juli 1862 nicht2) teilnahm.

Im Jahr 1875 wurde die Brücke um einen Gewölbebogen nach Süden verlängert, unter den das Industriegleis P VIII verlegt wurde, das zunächst nur zur Ladestelle II (Gleis­straße) und zum Gleis P IX führte, dann zwischen 1888 und 1925 aber auch von der Leipzig–Plagwitzer Verbindungsbahn genutzt wurde. Seit Oktober 1897 führen die Gleise der Klein­zschocherschen Straßenbahntrasse über die Brücke.


um 1890

Um 1890 erhielt die Königs-Brücke den eindeutigeren Namen König-Johann-Brücke (König-Johann-Brücke), vermutlich, um Verwechslungen mit der König-Albert-Brücke zu vermeiden. Der neue Name findet sich erstmals auf einer Lithographie, die die Datierung »Aufgenommen im Dezember 1888, nach­getragen im Mai 1894 …« trägt. Die nicht mittig angebrachte Beschriftung »König Johannbrücke« lässt die Vermutung zu, dass ursprünglich (1888) dort mittig »Königs-Brücke« stand, während beim Nachtrag (1894) der zweite Teil korrigiert wurde. – Allerdings erhielt die Brücke damit einen Namen, der gleichzeitig für eine ganz andere Brücke galt: den heutigen Fregesteg in der Westvorstadt.

Im Jahr 1912 wurde sie durch beidseitiges Ansetzen eines Betonbogens verbreitert.


1971

Zwischen 1953 und 1991 wurde die König-Johann-Brücke in Angleichung an den Straßen­namen als Philipp-Müller-Brücke (Philipp-Müller-Brücke) bezeichnet. – In der Dienst­beratung des Ober­bürgermeisters am 22. April 1992 wurde der alte Name König-Johann-Brücke bestätigt.

Zwischen Oktober 1997 und 26. März 1999 wurde die Brücke abgebrochen und in Stahlbeton-Bauweise mit Sicht­verblendung aus Sandstein, Granitporphyr und Klinker­mauerwerk neu errichtet.

Literatur

 1) Abbildung aus: Krause, Bruno: Die geschichtliche Entwickelung der königl. Haupt- und Residenzstadt Dresden … Dresden: Huhle, 1893. S. 163
 2) Das Märchen von der Anwesenheit des Königs bei der Übergabe findet sich auch heute noch in ein­schlägigen Publikationen, so 2016 in den Leipziger Spazier­gängen. Plagwitz, S. 48, und 2017 in Horst Riedels Plagwitz. Ein Leipziger Stadtteil­lexikon, S. 30
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