Katz, Bernard    Sir

* 26.03.1911 Leipzig; gestorben20.04.2003 London/England

Professor Dr.med. Sir Bernard Katz war Physio­loge und Bio­physiker in London.

Bernhard1) Katz wurde am 26.03.1911 als Sohn des aus Russ­land eingewanderten jüdischen Pelz­händlers (Geschäft: Nikolai­straße 31) Max Katz und dessen Ehe­frau Eugenie Rabinowitz in Leipzig geboren. Er wohnte mit seinen Eltern im Haus König-Johann-Straße 13 (seit 1947 Tschaikowski­straße).

Bernhard Katz lernte am König-Albert-Gymnasium in Leipzig und studierte von 1929 bis 1934 am Physiologischen Institut der Universität Leipzig Medizin. Unter dem »deutschen« Pseudonym Johann Müller erhielt er den »Siegfried-Garten-Preis«. Im Jahr 1934 promovierte er, gefördert und geschützt durch den Ordinarius des Physio­logischen Instituts, Prof.Dr. M. Gildemeister (1876-1943) an der Universität Leipzig zum Dr.med.

Im Februar 1935 emigrierte Dr. Bernhard Katz nach England, wobei er einer Einladung des britischen Physiologen Archibald Vivian Hill (1886-1977) an das University College in London folgte. Sein Haupt­interesse galt der Physio­logie der Nerven und Muskeln. Seit 1952 war er als Nach­folger Hills Professor für Bio­physik am University College London.

Im Jahr 1969 wurde er von der englischen Königin Elisabeth II. geadelt (Prädikat »Sir«).

Am 12.10.1970 erhielt Sir B. Katz gemeinsam mit Julius Axelrod (1912-2004) und Ulf Svante von Euler-Chelpin (1905-1983) den Nobel­preis für Physiologie oder Medizin. Damit war er der erste und bisher einzige in Leipzig geborene Nobelpreis­träger.

Am 26.07.1990 verlieh die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig Sir Bernard Katz die Ehren­doktorwürde.

Am 14.10.2000 wurde ein Gedenk­stein mit Bronze­tafel zu Ehren von Sir B. Katz im Park des Universitäts-Klinikums an der Liebig­straße eingeweiht.

Am 20.04.2003 starb Sir Bernard Katz im Alter von 92 Jahren in London.

Im Jahr 2006 wurde eine neu angelegte Straße im Leipziger Stadt­teil Probstheida nach Sir B. Katz benannt (Katz­straße).

Quellen

Fußnote:
 1) er änderte die Schreibweise seines Vornamens erst in England
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