Davidstraße

Die Davidstraße (amtlicher Straßenschlüssel 05038) ist eine Anliegerstraße in der äußeren Leipziger Westvorstadt (»Bachstraßenviertel«, Ortsteil Zentrum-West, Gemarkung Leipzig, statistischer Bezirk 040).

Die 219 Meter lange Straße beginnt an der Ferdinand-Lassalle-Straße (ursprünglich »Bismarckstraße«, gegenüber liegt seit 1897 ein Teil des König-Albert-Parks) und führt geradlinig in nordwestliche Richtung, kreuzt die Sebastian-Bach-Straße und mündet schließlich auf die Käthe-Kollwitz-Straße (hier ursprünglich Plagwitzer Straße, später: »Helfferichstraße«). Die geradzahligen Hausnummern 2 bis 16 befinden sich auf der östlichen Straßenseite, die ungeradzahligen Hausnummern 1 bis 15 gegenüber. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04109.

Ausschnitt
Umgebung um 1895

Die Straße wurde am Anfang der 1870er Jahre auf ehemals sumpfigen, zum Teil aufgeschütteten Gelände gemeinsam mit der Äußeren Westvorstadt angelegt. Im Jahre 18731) wurde beschlossen, der neuen Straße den Namen Davidstraße (David­ſtraße)? zu geben.2) Damit wurde der Geiger und Komponist Ferdinand David (1810–1873) geehrt.

Im Jahr 1935 wurde die Straße durch die nationalsozialistische Stadtverwaltung in Schreckstraße (Schreck­ſtraße) umbenannt.3) Damit wurde nun der Thomaskantor Professor Gustav Schreck (1894–1918) geehrt. Diese Umbenennung wurde mit Beschluss der US-amerikanischen Besatzung vom 19. Mai 1945 wieder aufgehoben, die Straße erhielt den ursprünglichen Namen Davidstraße zurück.

Quellen

 1) wahrscheinlich mit Beschluss vom 03.09.1873 und Inkrafttreten zum 05.09.1873, jedenfalls gelten diese Daten für die kreuzende Sebastian-Bach-Straße
 2) die umliegenden Straßen wurden alle nach Leipziger Musikern benannt
 3) gleichzeitig wurde auch die parallel verlaufende Moschelesstraße umbenannt – David und Moscheles galten den Nazis als Juden
Impressum | Inhalt | Vorwort | Chronik | Register