Professor Wolfgang Mattheuer war Maler, Graphiker und Bildhauer in Leipzig.
W. Mattheuer absolvierte zunächst von 1942 bis 1944 eine Lehre als Lithograph und besuchte 1946/47 die Leipziger Kunstgewerbeschule, bevor er von 1947 bis 1951 an der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig studierte. Dann ging er als Graphiker zur Illustrierten Rundschau Berlin.
Von 1953 bis 1974 wirkte Mattheuer an der Leipziger Hochschule für Graphik und Buchkunst, zunächst als Assistent, seit 1956 als Dozent und ab 1965 als Professor. Seit 1968 leitete er die Fachklasse Malerei und Graphik.
Seit 1974 war W. Mattheuer freischaffend in Leipzig tätig. Im gleichen Jahr wurde er mit dem Nationalpreis II. Klasse der DDR ausgezeichnet.
Mattheuer gilt als wichtiger Vertreter des kritischen Realismus. Gemeinsam mit Bernhard Heisig (1925–2011) und Werner Tübke (1929–2004) gehörte Mattheuer Anfang der 1970er Jahre zu den Mitbegründern der Leipziger Schule.
Im Jahr 1978 wurde W. Mattheuer Mitglied der Akademie der Künste der DDR.
Im Jahr 1984 erhielt er den Nationalpreis für Kunst und Literatur.
Am 2. November 1987 wurde er Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Reichenbach.
Im Jahr 1990 gehörte Mattheuer zu den Gründern der Kulturstiftung Leipzig.
Im Jahr 1993 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg, aus der er aber 1994 aus Protest gegen Intoleranz wieder austrat.
An seinem 77. Geburtstag, dem 7. April 2004, starb Prof. Wolfgang Mattheuer in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt.
Am 16. November 2004 nahm seine Frau, U. Mattheuer-Neustädt (* 1926), in einem Festakt die Ehrenmedaille der Stadt Leipzig entgegen, die W. Mattheuer im Mai 2004 posthum verliehen wurde.
Am 18. Mai 2011 wurde beschlossen, einer neuen Straße im Leipziger Ortsteil Probstheida den Namen »Mattheuerbogen« zu geben.