Hausdorff, Felix

* 08.11.1868 Breslau; gestorben1) 26.01.1942 Bonn

Professor Dr.phil. Felix Hausdorff war Mathematiker in Leipzig, Greifswald und Bonn.

Felix Hausdorff wurde am 08.11.1868 in Breslau als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Im Jahr 1870 zog die Familie nach Leipzig, wo der Vater am Brühl eine Textil­handlung eröffnete. Felix lernte zunächst drei Jahre an der 2. Bürger­schule und dann von 1878 bis 1887 an der Nikolai­schule.

Von 1887 bis 1891 studierte er an der Universität Leipzig Natur­wissenschaften und Mathematik, wobei er das Sommer­semester 1888 an der Universität Freiburg / Breisgau sowie das Winter­semester 1888 / 1889 an der Universität Berlin verbrachte. Am 30.07.1891 promovierte F. Hausdorff an der Philo­sophischen Fakultät der Universität Leipzig zum Dr.phil.; seine Dissertation trug den Titel »Zur Theorie der astronomischen Refraktion«.

Nach einem einjährigen freiwilligen Militär­dienst beim 7. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 106 »Prinz Georg« arbeitete F. Hausdorff von 1893 bis 1895 als Rechner an der Universitäts-Stern­warte.

Im Jahr 1895 habilitierte sich F. Hausdorff mit der Schrift »Über die Absorption des Lichtes in der Atmosphäre« an der Universität Leipzig und erhielt die Lehr­befähigung für Astro­nomie und Mathematik. Danach wirkte er bis 1901 als Privat­dozent an der Universität Leipzig.

Im September 1896 wurde F. Hausdorff Teil­haber an dem von seinem Vater gegründeten Verlag »Hausdorff & Co.«

Seit 1897 veröffentlichte F. Hausdorff unter dem Pseudonym Paul Mongré philo­sophische Ab­handlungen und belletristische Werke.

Am 06.12.1901 wurde F. Hausdorff zum außer­ordentlichen Professor an der Philo­sophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt.

Im Jahr 1910 verließ F. Hausdorff Leipzig und folgte einem Ruf als außer­ordentlicher Professor an der Universität Bonn, wo er bis 1912 und, nach einer Professur in Greifswald (1913-1921), erneut von 1921 bis 1933 lehrte.

Das Hauptgebiet seiner mathematischen Forschung war die Mengen­lehre. Zugleich gilt er als Mit­begründer der modernen Topo­logie. Mit der (damals unbeachteten) Erweiterung des Dimensions­begriffs auch auf gebrochene Zahlen legte er einen Grund­stein für die heutige Theorie der Fraktale.

Am 26.01.1942 nahm sich Professor Felix Hausdorff im Alter von 73 Jahren mit seiner Gattin und deren Schwester in Bonn das Leben, um der drohenden Deportation zu entgehen.

Am 18.05.2011 wurde beschlossen (Beschluss-Nr. RBV-822/11 der Leipziger Rats­versammlung), einer neuen Straße im Leipziger Stadt­teil Gohlis den Namen »Hausdorffweg« zu geben.

Weblinks

Quellen

Fußnote:
 1) Freitod
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