Konkathedrale des Hl. Alexius

Die Konkathedrale des Heiligen Alexius ist das Gottes­haus der russisch-orthodoxen Gemeinde Leipzigs. Sie wird auch als Russische Gedächtnis­kirche bezeichnet.


Russische Gedächtniskirche Vollbild (86 kB)

Die Kirche befindet sich südlich des Friedens­parks im nord­östlichen Winkel der Kreuzung der Philipp-Rosenthal-Straße mit der Semmelweis­straße (Ortsteil Zentrum-Südost, statistischer Bezirk 024, Gemarkung Leipzig). Sie ehrt die ca. 22 000 russischen Opfer der Völker­schlacht, die Mitte Oktober 1813 bei Leipzig stattfand.

Die zweigeschossige Kirche wurde nach einem Ent­wurf des russischen Architekten Vladimir Aleksandro­vich Pokrovskij (1871–1931) im Stil einer russischen Basilika (nach dem Vorbild der aus dem 16. Jahr­hundert stammenden Christi-Himmel­fahrts-Kirche im Moskauer Stadt­teil Kolo­menskoje) errichtet. Der massive, weithin sichtbare Stahl­beton­turm, dessen vergoldete Spitze von einer goldenen Zwiebel­kuppel gekrönt ist, die das Russische Kreuz trägt, ist 55 Meter hoch. Er hat einen zunächst quadratischen Grundriss, der sich schritt­weise auf acht und dann auf sechzehn Ecken verjüngt.

Die flache Unterkirche diente bis 1927 als Biblio­thek und seit­dem als Winter­kirche. An ihre Rück­seite ist eine Gruft­kapelle angebaut. Die Unter­kirche ist von einem Arkaden­gang umgeben, in dem sich 20 Gedenk­tafeln befinden, die 1913 von russischen Regimentern gestiftet wurden.

Über der Unter­kirche erhebt sich die Ober­kirche, zu der zwei gegenüber liegende Frei­treppen führen. Da die Ober­kirche eine deutlich geringere Grund­fläche hat, verbleibt außen ein geräumiger Prozessions­umgang. Im 39 Meter hohen Kirchen­schiff, das einen quadratischen Grund­riss hat, befindet sich ein 18 Meter hoher Ikono­stas, der ein Geschenk der Don­kosaken ist.

Die Kirche wurde im Jahr 1913 (Grundstein­legung am 28. Dezember 1912) auf einem von der Stadt Leipzig un­entgeltlich zur Verfügung gestellten ca. 2 400 m² großen Grund­stück unter Bau­leitung der Leipziger Architekten Georg Weidenbach (1853–1928) und Richard Tschammer (1860–1929) errichtet. Der Bau wurde aus Spenden und durch den russischen Staat bezahlt. Am 17. Oktober 1913, einen Tag vor der Einweihung des Völker­schlacht­denkmals, wurde sie in Anwesenheit des russischen Groß­fürsten Kyrill Wladimirowitsch, des Kaisers von Deutsch­land Wilhelm II. (1859–1941) und des Königs von Sachsen Friedrich August III. (1865–1932) dem Heiligen Alexius († 1378, seit 1354 Metropolit von Moskau und ganz Russland, seit 1448 Heiliger der Russisch-orthodoxen Kirche mit dem Gedenktag 18. Oktober [!]) geweiht.

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