Hafen

Die Anlagen des im ersten Abschnitt weitgehend gebauten, aber nie genutzten Leipziger Hafens befinden sich im Westen der Stadt Leipzig (Gemarkungen Leutzsch [Flurstück 314/2], Lindenau [Flurstück 1196/3] und Schönau [Flurstück 65/3], Ortsteil Schönau). Das Hafenbecken hat eine Fläche von 90.470 Quadratmeter, die Uferlänge beträgt 2.380 Meter.


Hafen Vollbild (128 kB!)

Das Gelände wird begrenzt von der Lyoner Straße im Norden, der Plautstraße im Osten, der Lützner Straße im Süden und dem Flächennaturdenkmal Schönauer Lachen im Westen.

Der Hafen war als östlicher Endpunkt des Elster-Saale-Kanals projektiert und sollte an den 1856–1898 erbauten Karl-Heine-Kanal angeschlossen werden. Vorgesehen waren nördlich der Lützner Straße zwei quer zur Straße und parallel zueinander liegende Umschlag-Hafenbecken mit je einer Länge von 1.000 m, einer Breite von 90 m und einer Tiefe von 6 m sowie zwei Industrie-Häfen nördlich der Umschlag-Becken.

Im Jahr 1936 kaufte die Stadt Leipzig die benötigten Flächen von der Leipziger Westend-Baugesellschaft, die hier teilweise Sand- und Kiesgruben sowie ein Betonwerk betrieb.

Am 27.05.1938 erfolgte der erste Spatenstich für den Bau des Hafenbecken I; die östliche Kaimauer war 1939 fast fertiggestellt.

Im Jahr 1939 wurde die Hafenbahn gebaut; der ebenfalls projektierte Hafenbahnhof südlich der Lützner Straße (im Bereich der heutigen Brünner Straße) wurde jedoch nicht mehr begonnen.

Im Frühjahr 1943 wurden die Arbeiten am Leipziger Hafen eingestellt. Es wurde eingeschätzt, dass bereits 80% der Erdarbeiten, 50% der Betonarbeiten und 70% der sonstigen Arbeiten abgeschlossen waren. Nicht hergestellt waren u.a. auch die Verbindungen zum Karl-Heine-Kanal und zum ebenfalls unvollendeten Elster-Saale-Kanal.

Seit dem Ende der 1990er Jahre wird die Herstellung der Anbindungen an die beiden Kanäle wieder diskutiert.

Das Hafengelände war in der Bewerbung Leipzigs für die Austragung der Olympischen Spiele im Jahr 2012 als Standort des Olympischen Dorfes vorgesehen.

Am 02.07.2015 wurde die 2012 begonnene Verlängerung des Karl-Heine-Kanals um 665 Meter von der Luisenbrücke bis zum Hafenbecken eingeweiht. Die Verbindung mit dem Elster-Saale-Kanal ist noch nicht hergestellt.

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