Meyer, Herrmann

* 04.04.1826 Gotha; † 12.03.1909 Leipzig

Herrmann Julius Meyer war Verleger und Stifter in Leipzig.

Er wurde am 04.04.1826 als Sohn des Verlagsbuchhändlers J. Meyer (1796-1856) in Gotha geboren. Nach einer Lehre zum Buchhändler arbeitete er im Verlag seines Vaters, der 1826 als Bibliographisches Institut in Gotha gegründet worden war und sich seit 1828 in Hildburghausen befand. Im Jahr 1849 gründete H. Meyer eine Zweigniederlassung in New York. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1856 den inzwischen wirtschaftlich angeschlagenen Verlag und konsolidierte ihn.

Im Jahr 1874 verlegte H. Meyer den Sitz des Bibliographischen Instituts von Hildburghausen nach Leipzig.

Im Jahr 1884 zog sich H. Meyer aus dem Verlag zurück und übergab ihn seinen Söhnen Arndt Meyer (1859-1928) und Hans Meyer (1858-1929). Seit 1885 lebte er in der für ihn vom Architekten M. Pommer (1847-1915) errichteten Villa Plagwitzer Straße 55 (heute: Käthe-Kollwitz-Straße 115).

H. Meyer begründete 1888 den »Verein zur Erbauung billiger Wohnungen«, den er am 03.04.1900 in die »Stiftung für Erbauung billiger Wohnungen« umwandelte, die bis 1914 vier Wohnanlagen (»Kolonien«) mit insgesamt ca. 2.700 Wohnungen in Lindenau, Eutritzsch, Reudnitz und Kleinzschocher errichtete.

Am 12.03.1909 starb H. Meyer im Alter von 82 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Südfriedhof begraben (III. Abteilung, Wandstelle 54-55). Sein Grabdenkmal wurde von M. Pommer geschaffen, das Bronzemedaillon und der Palmenzweig stammt von A. Lehnert (1862-1948).

Noch im Jahr 1909 stifteten die Bewohner der Kolonie Reudnitz eine Gedenktafel für H. Meyer. Im Jahr 1928 wurde beschlossen, eine Straße in der Kolonie Kleinzschocher nach ihm zu benennen (Herrmann-Meyer-Straße). Im Volksmund wird er durch die Bezeichnung »Meyersdorf« für die Kolonie Kleinzschocher geehrt.

Quellen