Hiersemann, Karl

* 03.09.1854 Bortewitz bei Dahlen; † 09.09.19281) Leipzig

Dr.ing. h.c. Karl Wilhelm Hiersemann (Karl Hierſemann)? war Antiquar, Buch­händler und Verleger in Leipzig.

Karl Hiersemann
K. Hiersemann2)

Er wurde am 3. September 1854 in Bortewitz als erstes Kind des Nach­barn und Halb­hufners zu Wendisch­luppa Johann Wilhelm Hiersemann (1833–1918) und dessen Gattin Johanna Christine Pöntzsch (1834–1902) geboren (vgl. Familien­tafel). Nach einer Lehre an der Buchhändler­lehranstalt in Leipzig und ab Oktober 1869 in der Leipziger Antiquariats­buchhandlung List & Francke arbeitete er andert­halb Jahre in Mannheim, vier­einhalb Jahre in London sowie kurz in K. F. Koehlers Antiquarium in Leipzig.

Am 3. September 1884, seinem 30. Geburts­tag, gründete er ein eigenes Anti­quariat in Leipzig, dessen Schwer­punkt auf den Gebieten der Americana, Orientalia, Früh­drucke und Miniatur­malereien lag.

Am 14. Februar 1887 heiratete er in Frankfurt am Main Johanna Eleonora Meyer (* 1866), mit der er eine Tochter und einen Sohn hatte (vgl. Familien­tafel).

Im Jahr 1892 begann Hiersemann einen Verlag, in dem er vor allem Bücher zur Buch- und Kunst­geschichte, zur Handschriften­kunde und Miniatur­malerei verlegte.

Im Jahr 1909 bezog Hiersemann das eigene Geschäfts­haus König­straße 29 (heute: Goldschmidt­straße).

Im Jahr 1920 nahm K. Hiersemann seinen Sohn Anton (1891–1969) als Teil­haber in das Geschäft auf.

Im Jahr 1924 wurde K. Hiersemann zum Ehren­doktor der Technischen Hoch­schule Hannover ernannt.


Grabstätte Vollbild (271 kB!)

Am 9. September 1928 starb Dr. Karl Hierse­mann im Alter von 74 Jahren in Leipzig. Er wurde auf dem Leipziger Süd­friedhof (VI. Ab­teilung) bei­gesetzt. Sein Grab­mal wurde im Jahr 1912 von dem Leipziger Archi­tekten O. P. Burg­hardt (1875–1959) ent­worfen.

Sein Sohn Anton übernahm die Firma, die nach 1945 in Leipzig ent­eignet wurde und ihren Sitz nach Stuttgart verlegte.

Quellen

 1) das Stadtlexikon Leipzig von A bis Z und das Lexikon Buchstadt Leipzig behaupten das Todesdatum »9.12.1928«
 2) Abbildung aus: Menz: Deutsche Buchhändler, S. [256a]