Der Brunnen der Textilarbeiter

Der Brunnen der Textilarbeiter ist ein Zierbrunnen im Leipziger Stadtteil Plagwitz.

Er befindet sich auf dem so genannten »Plagwitzer Markt«, einer kleinen drei­eckigen Grün­anlage, die im Nord­osten von der Weißen­felser Straße und im Süd­osten bzw. Westen von den beiden Armen der Alten Straße begrenzt wird.

Gestalt

Fotographie
Brunnen der Textilarbeiter – Vollbild und Lizenz

Die Anlage besteht aus einem runden, flachen Wasser­becken, das von einer steinernen Einfassung umgeben ist. In der Mitte steht eine runde Metall­säule, die am oberen Ende einen breiten, zweistufigen Metall­ring trägt, an dem umlaufend zahlreiche senkrecht stehende Metall­röhren angebracht sind, aus denen Wasser nach oben sprudelt, das sich dann in das Becken ergießt.

Geschichte

Die Brunnenplastik wurde vom Kunst­schmied Karl-Heinz Stein­brück (1932–2000) ge­schaffen. Der Brunnen wurde 1987 als Geschenk der Werk­tätigen der Buntgarn­werke Leipzig aufgestellt und hieß deshalb Brunnen der Textilarbeiter. In der Bestände­­übersicht des Sächsischen Staats­­archivs trägt der Brunnen aber die Bezeichnung Spinnrad und Spindel. Dies stellt wohl einen Bezug zu den Buntgarn­werken her; in der Plastik ist allerdings weder ein Spinnrad, noch eine Spindel erkennbar. Die kerzen­artigen Wasser­speier und ihre Anordnung erinnern eher an einen Kron­leuchter… – Anlass für den Zeitpunkt und Ort der Schenkung war vielleicht der 30. Jahrestag des Rats des Stadt­bezirks Südwest; jedenfalls wurde dieser 1957 gegründet und hatte seinen Sitz im Rathaus Plagwitz.

Nur wenige Jahre nach seiner Inbetrieb­nahme verschwand die Brunnenplastik wieder. Ein Foto der Deutschen Fotothek vom August 1996 zeigt bereits das leere Brunnenbecken. Offen­sichtlich hat die Stadtverwaltung die Demontage und Einlagerung schlecht (oder gar nicht) kommuniziert, jedenfalls wurde 2018 über deren Dieb­stahl berichtet, was die Stadt­verwaltung auch nicht dementierte.

Ebenso plötzlich, wie er verschwand, erschien der Brunnen über 30 Jahre später wieder an seinem alten Platz. Offen­sichtlich im Zusammen­­hang mit dem »Stadt­platz­programm 2030+« vom März 2024 begann die gärtnerische Umgestaltung der Frei­fläche sowie die Wieder­aufstellung der doch noch vorhandenen Brunnen­plastik. Am 28. Mai 2025 wurde die erneuerte Anlage wieder der Öffentlich­keit übergeben.

Weblinks

Literatur