Der Rathausbrunnen befindet sich im südwestlichen Teil des Burgplatzes, nordöstlich des Neuen Rathauses (vor dem Eingang zum Ratskeller).
Der Brunnen wurde von dem Bildhauer Georg Wrba (1872–1936) entworfen und in den Steinbauteilen auch ausgeführt.
Am 7. Oktober 1908, dem dritten Jahrestag der Einweihung des Neuen Rathauses, wurde der Rathausbrunnen übergeben.
In einem steinernem Wasserbecken mit achteckigem Grundriss befindet sich ein Steinsockel mit quadratischem Grundriss. Dieser geht in eine runde Säule über, die im unteren Bereich einen Kranz trägt, der aus zahlreichen bronzenen wasserspeienden Märchen- und Tierfiguren besteht, die alle oben und unten durch je einen den Brunnen kreisförmig umlaufenden Bronze-Reif verbunden sind. Den oberen Abschluss der sich in Glocken- und Vasenform zunächst verjüngenden, dann aber wieder verdickenden Säule bildet ein quadratisches Kapitell, an dessen Unterseite noch einmal vier bronzene Tierköpfe Wasser in das Becken speien. Auf dem Kapitell steht eine bronzene Figurengruppe, die aus einem Flötenspieler besteht, zu dessen Füßen zwei Jungen spielen. Wegen dieses Motivs wird der Brunnen mitunter auch als Rattenfängerbrunnen bezeichnet, nach dem Märchen »Der Rattenfänger von Hameln«.
Am Brunnensockel befinden sich eine Widmungstafel (Westseite, »Zur Erinnerung an die Einweihung des Neuen Rathauses am 7ten Oktober 1905«) sowie drei Porträtmedaillons: für die beiden Leipziger Oberbürgermeister Otto Georgi (1831–1918, legte den Grundstein für das Neue Rathaus) und Bruno Tröndlin (1835–1908, eröffnete das Neue Rathaus) sowie für den Leipziger Architekten Hugo Licht (1841–1923, entwarf das Neue Rathaus).