Mencke, Johann Burckhardt

* 08.04.16741) Leipzig; † 01.04.1732 Leipzig

Kupferstich: Johann Burckhardt Mencke
J. B. Mencke Vollbild (71,7 kB) und Lizenz

Der königlich polnische und kurfürstlich sächsische Hofrat Professor Dr.jur. Johann Burckhardt Mencke war Jurist und Historiker in Leipzig.

Johann Burckhardt Mencke wurde am 8. April 1674 in Leipzig als Sohn des Leipziger Gelehrten Professor Dr. Otto Mencke (1644–1707) geboren. Er lernte zunächst an der Leipziger Nikolaischule und studierte dann Theologie und Philosophie an der Universität Leipzig. Sein Studium schloss er 1694 als Magister ab. Anschließend absolvierte er eine Bildungsreise, die ihn in die Niederlande und nach England führte.

Im Jahr 1699 wurde er, noch nicht promoviert, zum außerordentlichen Professor für Geschichte an der Universität Leipzig ernannt, wo er sich schnell einen bedeutenden, deutschlandweiten Ruf erarbeitete. Zu seinen besonders geförderten Schülern gehörten u.a. F. v. Glafey (1692–1753), C. G. Jöcher (1694–1758) und Johann Jacob Mascov (1689–1761).

Im Jahr 1701 promovierte Mencke an der Universität Halle zum Dr.jur.

Im Jahr 1708 wurde er zum königlich polnischen Historiographen ernannt, 1709 zum königlich polnischen und kurfürstlich sächsischen Rat.

Im Jahr 1723 wurde Mencke zum königlich polnischen und kurfürstlich sächsischen Hofrat ernannt.

J. B. Mencke wirkte nicht nur als akademischer Lehrer, sondern auch als Redakteur der Acta Eruditorum sowie Herausgeber einer dreibändigen Quellen­sammlung »Scriptores rerum Germanicarum, praecipue Saxonicarum« (Leipzig 1728 / 1730).

Am 1. April 1732 starb Prof. Dr.jur. Johann Burckhardt Mencke im Alter von 57 Jahren in Leipzig.

Am 07.07.1732 und den folgenden Tagen wurde die Privatbibliothek Menckes durch Gottfried Gottschling in Leipzig versteigert. Der gedruckte Katalog hat 268 Seiten und führt 4.883 Bände auf.

Ein Ölgemälde mit dem Porträt Menckes, das der sächsische Hof- und Leipziger Ratsmaler Elias Gottlob Haußmann (1695–1774) um 1730 schuf, befindet sich im Besitz der Universität.

Im Jahr 1900 erhielt die Hauptstraße im Leipziger Stadtteil Gohlis zu Ehren der Leipziger Gelehrtenfamilie Mencke den Namen Menckestraße.

Quellen

 1) H. Zedler nennt in seinem »Großen Vollständigen Universal-Lexicon« den 27.03.1675 als Geburtstag. Dies muss kein Widerspruch sein, wenn der 27.03. als Datum alten Stils gemeint war, der 08.04. hingegen als Datum neuen Stils (die Kalenderreform fand ja in Sachsen erst im Jahr 1700 statt) und man berücksichtigt, dass der Sterbetag zwischen diesen beiden Daten liegt. Wenn nun das Geburtsjahr ohne andere Quellen rückwärts aus dem Lebensalter berechnet worden wäre, und Mencke »57jährig« starb, kommt es darauf an, ob er seinen 57. Geburtstag schon am 27.03.1732 gefeiert hatte, oder erst am 08.04.1732 feiern würde. Wenn dies richtig ist, wäre Mencke erst am 08.04.1675 neuen Stils geboren!
Impressum | Inhalt | Vorwort | Chronik | Register