Klosterkirche zum Heiligen Geist

Die Klosterkirche Zum Heiligen Geist war das Gottes­haus des Leipziger Franziskaner­klosters. Sie befand sich in dessen Zentrum auf dem heutigen Matthäi­kirchhof. Die Kirche war dem Heiligen Geist (spiritus sancti) geweiht, wurde aber wegen des Namens »Barfüßer« für die Franziskaner­mönche vorwiegend als Barfüßer­kirche bezeichnet.

Die Kirche wurde im 2. Viertel des 12. Jahrhunderts als ein­schiffige Saal­kirche mit Flach­dach errichtet. Im 13./14. Jahrhundert erhielt die Kirche einen hoch­gotischen Chor­raum, der poly­gonal geschlossen war. Nachdem nach 1475 eine neue Klausur auf der Süd­seite der Kirche erbaut wurde, konnte 1488 bis 1502 ein zweites Kirchen­schiff nördlich des alten Schiffes angebaut werden, so dass eine zwei­schiffige spät­gotische Hallen­kirche ent­stand. Diese wurde 1502 vom Bischof von Merse­burg Thilo von Trotha (1443–1514) geweiht.

Nach der Reformation wurde die Kirche 1540 profanisiert; erst seit 1699 diente sie, zunächst unter dem Namen Neu­kirche, später als Matthäi­kirche, wieder als Gottes­haus.

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