Matthäikirche

Die Matthäikirche war das Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Matthäi. Sie befand sich auf dem Matthäikirchhof (alte Häusernummer 269).


Ansicht vom Ring aus Vollbild und Quelle

Die Kirche entstand durch Erneuerung der älteren Barfüßerkirche, die seit der Reformation weltlichen Zwecken diente, auf Veranlassung und Kosten der Leipziger Kaufmannschaft unter Georg Bose (1650–1700). Sie wurde am 24. September 1699 geweiht und erhielt als vierte evangelische Stadtkirche Leipzigs zunächst den Namen Neukirche. Aus dem Jahr 1704 stammte die Orgel. Erster Organist und Musikdirektor wurde Georg Philipp Telemann (1681–1767), der die neue Orgel am 7. September 1704 erstmals bespielte. Im Jahr 1708 erhielt die Kirche ihren Turm und die Glocke. Im Jahr 1743 wurde die Kirche erhöht. Während des Krieges diente die Neukirche im Jahr 1806 als Gefängnis, im Jahr 1813 als Lazarett. Im Jahr 1835 wurde der Turm erneuert und die Glocke ersetzt.

Im Jahr 1876 wurde die Neukirche in Matthäikirche umbenannt (nach dem Evangelisten Matthaeus).

In den Jahren 1879 bis 1884 wurde die Kirche im neugotischen Stil nach Entwürfen von Oscar Mothes (1828–1903) umgebaut.

Beim Bombenangriff am 4. Dezember 1943 wurde die Kirche zerstört. Am 26. Juli 1947 wurde beschlossen, die Ruine der Matthäikirche abzubrechen. Am 1. August 1948 wurde hier der letzte Gottesdienst gehalten. Im Jahr 1948 wurde die Ruine abgebrochen.

Auf dem Grundstück der ehemaligen Matthäikirche wurde im Jahr 1982 ein Gebäude des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR errichtet.

Seit Dezember 1998 erinnert im Matthäikirchhof das Matthäikirchdenkmal an die ehemalige Kirche.

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