Tuiskon Ziller

* 22.12.1817 Wasungen (Sachsen-Meiningen); † 20.04.1882 Leipzig

Dr.phil. Tuiskon Ziller (Tuiskon Ziller)? war Pädagoge und Philosoph in Leipzig.

Der Sohn eines Lehrers und Pfarrers lernte zunächst bei seinem Vater, ab 1831 am Gymnasium zu Meiningen und begann 1837 ein Studium der Philologie an der Universität Leipzig. Im Jahr 1841 promovierte er zum Dr.phil.

Von 1841 bis 1847 arbeitete er als Lehrer der alten Sprachen am Meininger Gymnasium.

Im Jahr 1848 kehrte Ziller nach Leipzig zurück. Er studierte nun Jura und habilitierte sich 1853 an der Universität Leipzig für Rechtsphilosophie. Von 1848 bis 1850 war er außerdem für den Wahlkreis Eisfeld Abgeordneter des Landtags von Sachsen-Meiningen. Von 1853 bis 1862 war er Privatdozent für Rechtsphilosophie und Pädagogik an der Universität Leipzig. Er kündigte hier vom Sommersemester 1854 bis zum Sommersemester 1882 Vorlesungen an.

Im Jahr 1861 gründete er ein privates Pädagogisches Seminar, das seit 1862 mit einer Übungsschule verbunden war.

Im Jahr 1862 wurde Ziller außerordentlicher Professor für Pädagogik und Didaktik an der Universität Leipzig.

Im Jahr 1866 gründete Ziller eine »Bewahr­anstalt für schulpflichtige, in sittlicher Hinsicht gefährdete Kinder« für bis zu zwölf Jugendliche. Diese kurz als »Zillerstift« bezeichnete Einrichtung befand sich in der Scharnhorst­straße 27 in der Leipziger Südvorstadt und wurde ab den 1930er Jahren als Städtisches Jugendheim Leipzig-Süd weitergeführt.

Im Jahr 1868 gründete er den »Verein für wissenschaftliche Pädagogik«, außerdem war er 1860–1865 Mitherausgeber der »Zeitschrift für exacte Philosophie«, 1865–1868 der »Monatsblätter für wissenschaftliche Pädagogik« und seit 1868 des »Jahrbuchs des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik«.

Tuiskon Ziller starb am 20. April 1882 im Alter von 64 Jahren in Leipzig.

Am 10. März 1906 wurde beschlossen, den vormaligen »Kirchweg« im Leipziger Stadtteil Thonberg mit Wirkung zum 1. Januar 1907 nach ihm in Zillerstraße umzubenennen.

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