Palmengartenwehr


Palmengartenwehr

Das Palmengartenwehr (auch: Oberes Elsterwehr) befindet sich am südlichen (bezüglich der Flussrichtung oberen) Ende des Elsterbeckens (Ortsteil Zentrum-West). Es reduziert den Wasserspiegel von 106,9 Meter üNN (südlich) auf 104,4 Meter üNN (nördlich). Über die 50 Meter lange und 5 Meter breite Wehrbrücke führt die Straße Am Elsterwehr.

Das Palmengartenwehr wurde von 1913 bis 1917 als kombiniertes Walzen-/ Schützen-Wehr erbaut. Die Bauleitung wurde durch den Leipziger Architekten Georg Wünschmann (1868–1937) ausgeführt, der auch die äußere Gestaltung entwarf. Seinen Namen erhielt das Palmengartenwehr nach dem am westlichen Brückenlager befindlichen Palmengarten, einem 1893–1899 geschaffenem Vergnügungspark, dessen Reste 1955–2011 zum Clara-Zetkin-Park gehörten.

Das Wehr dient der Steuerung des Wasserzulaufs aus der hier von Westen kommenden Weißen Elster sowie des von Süden kommenden vereinigten Elster- und Pleiße­flutbetts in das nördlich liegende Elsterbecken. Außerdem ist es möglich, die südlichen Pegel so weit abzusenken, dass die südlich des Wehres nach Osten abgehende Alte Elster mit dem später abzweigenden Elstermühlgraben trocken fällt.

Das gesamte Wehr ist mit Granitsteinen verblendet. Die drei aufgesetzten Gebäude verfügen über Walmdächer, die mit roten Ziegeln gedeckt sind. Das Wehr ist streng symmetrisch konstruiert: in der Mitte befindet sich das Haus mit den Steuerungsanlagen und Windwerken der beiden sich links und rechts anschließenden Walzen, die in je 17 Meter breiten Bögen liegen. Hieran schließen sich ebenfalls auf beiden Seiten schmalere Schützenöffnungen an, über denen die zugehörigen kleineren Schützhäuser stehen.

Das Palmengartenwehr ist ein technisches Denkmal. Gleichwohl ist es noch voll funktionstüchtig und erfüllt wichtige Aufgaben im Hochwasserschutz für die Stadt Leipzig.

Ein Defekt am Palmengartenwehr führte am 10. Juli 1954 nach starken Niederschlägen zur Überflutung großer Teile der äußeren Westvorstadt sowie des Waldstraßenviertels.

Literatur

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