Moritz (Herzog von Sachsen, Kurfürst von Sachsen)

* 21.03.1521 Freiberg; † 11.07.1553 bei Sievershausen


Kurfürst-Moritz-Denkmal Vollbild (143 kB)

Moritz war ein Fürst aus dem Hause Wettin (albertinische Linie). Seit dem Jahr 1541 war er Landesherr der Stadt Leipzig.

Moritz war der Sohn des Herzogs von Sachsen Heinrich (V., »der Fromme«, 1473–1541) und dessen Gemahlin Katharina von Mecklenburg. Er hatte einen jüngeren Bruder, August (1526–1586).

Nach dem Tod seines Vaters wurde Moritz im Jahr 1541 Herrscher im albertinischen Herzogtum Sachsen.

Im Schmalkaldischen Krieg 1546/1547 kämpfte Herzog Moritz nach dem Vertrag von Prag vom 14.10.1546 an der Seite des deutschen Königs und Kaisers des Heiligen Römischen Reichs Karl V. (1500–1558) gegen den Schmalkaldischen Bund und vor allem gegen seinen ernestinischen Groß-Cousin, den Kurfürsten von Sachsen Johann Friedrich (1503–1554). Am 29. Dezember 1546 befahl Moritz die Räumung und Zerstörung der Leipziger Vorstädte (mit dem Georgenhospital), um eine Belagerung Leipzigs zu erschweren.

In der Wittenberger Kapitulation vom 19. Mai 1547 verzichtete Johann Friedrich auf die Kurwürde; am 4. Juni 1547 wurde Herzog Moritz im Feldlager vor Wittenberg zum Kurfürsten von Sachsen ausgerufen.

Am 8. August 1547 schenkte er dem Georgenhospital als Entschädigung für die kriegsbedingte Zerstörung des Gebäudes das Gut Eicha mit allen Zubehörungen sowie 40 Acker Holz.

Am 24. Februar 1548 wurde Moritz in Augsburg feierlich mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg belehnt, das seit 1260 bestand und seit dem Jahr 1356 mit dem Amt des »Kurfürsten von Sachsen« verbunden war. Damit ging die Kurwürde von der ernestinischen Linie an die albertinische Linie des Hauses Wettin über, die sie bis zur Auflösung des Reichs im Jahr 1806 behielt.

Am 9. Juli 1553 erhielt Kurfürst Moritz im Reitergefecht der (siegreichen) Schlacht von Sievershausen (zwischen Hannover und Celle) einen Schuss in den Rücken. Am 11. Juli 1553 starb er 32jährig im Feldlager an den Folgen der Verwundung. Er wurde im Dom von Freiberg beigesetzt. Da er kinderlos starb, folgte ihm sein Bruder August im Amt des Kurfürsten von Sachsen.

Kurfürst Moritz war der Begründer des albertinischen Kurfürstentums und gilt als Vollender der sächsischen Landeskirche. Für die Stadt Leipzig wirkte er vor allem durch die Stärkung der Stadt durch ehemaligen Klosterbesitz sowie die Förderung der Universität.

Ein Denkmal für Kurfürst Moritz befindet sich in der zweiten Nische (von links) der Südfassade des Gebäudes der Universitätsbibliothek. Nach ihm wurde die Moritzbastei und das Universitätsgebäude Grimmaische Straße 32 benannt (Mauricianum).

Quellen

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