Markert, Karl

* 27.05.1888 Leipzig; † 10.10.1969 Leipzig

Karl Markert (Karl Markert)? war Buchhändler und Antiquar in Leipzig.

Er lernte an der Leipziger Thomas­schule und der Öffentlichen Handels­lehranstalt und begann 1906 eine Lehre im wissenschaft­lichen Antiquariat Gustav Fock, Leipzig. Die Wander­jahre führten ihn zwischen 1908 und 1914 nach Genf (Eggimann & Co.), Berlin (Bangel und Schmitt), Paris (Dorbon-Ainé), London (Viktoria- und Albert-Museum) und München (Jacques Rosenthal).

Im Jahre 1919 kaufte er zwei ältere Buch­handlungen und gründete zusammen mit Kurt Petters, den er in Berlin kennengelernt hatte, die Sortiments- und Antiquariats­buchhandlung Markert & Petters, die sich in der Folge­zeit vor allem auf Orientalistik und Slavistik spezialisierte. Für die Publikationen der Akademie der Wissen­schaften der UdSSR hatte er die Allein­auslieferung.

Am 7. März 1922 wurde Markert in die Leipziger Freimaurer­loge Minerva zu den drei Palmen aufgenommen. Er verwaltete und katalogisierte die wertvolle Bibliothek, die insgesamt ca. 10 000 Bände umfasste, darunter auch Drucke aus dem 18. Jahr­hundert sowie seltene Hand­schriften.

Im Jahre 1923 schloss er der Buch­handlung einen wissenschaft­lichen Verlag an. Im Jahr 1927 zog sich Petters aus dem Geschäft zurück, die Firma behielt aber ihren Namen.

Markert baute eine große Goethe-Sammlung auf, die unter anderem Erst­ausgaben, Drucke und Alltags­gegenstände mit Goethe­bezug umfasste.

Mitte 1933 führte Markert mit der Deutschen Bücherei Verhandlungen zur Über­lassung (und damit Rettung) der Minerva-Bibliothek, die letztlich am Wunsch der gesonderten Auf­stellung scheiterte.

Ebenfalls 1933 wurde die Firma Markert & Petters an die Firma Otto Harrassowitz angeschlossen, nachdem Markert die Fähigkeit zur Führung eines »arischen Geschäfts« ab­erkannt wurde. Er wirkte daraufhin bis 1945 als Prokurist bei Harrassowitz; auch blieb der Firmen­name als Marke erhalten.

Im Jahre 1945 machte sich Markert erneut als Buch­händler und Antiquar selbständig. Als Adresse wird 1949 Robert-Schumann-Straße 12 genannt.

Markert war Mitglied des Haupt­ausschusses des Börsen­vereins der Deutschen Buch­händler und bis 1963 Vorsitzender des Antiquariats­ausschusses. Außerdem war er Vorstands­mitglied der Pirckheimer Gesellschaft.

Karl Markert starb am 10. Oktober 1969 im Alter von 81 Jahren in Leipzig. Seine Witwe Edith führte die Firma noch einige Zeit weiter und verkaufte die Goethe-Sammlung in die USA.

Quellen

Weblinks

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