Alfred Kästner war Holzkaufmann und Antifaschist in Leipzig.
Kästner, der sich zuvor in der Spartakusgruppe betätigte, wurde 1918 in den Arbeiter- und Soldatenrat gewählt. Im Jahr 1919 wurde er Mitglied der KPD.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten fanden in seinem Büro geheime Treffen von KPD-Funktionären statt, außerdem wurden hier Flugblätter gedruckt. Noch 1933 wurde er verhaftet. Bis 1939 war er Gefangener im Zuchthaus und Konzentrationslager. Danach schloss er sich der Widerstandsgruppe um Georg Schumann (1886–1945), Otto Engert (1895–1945) und Kurt Kresse (1904–1945) an.
Kästner wohnte im Haus Moltkestraße 20 (seit 1945: Alfred-Kästner-Straße) in der Leipziger Südvorstadt. Hier erinnert seit dem 9. September 2014 ein Stolperstein an ihn.
Am 12. April 1945, eine Woche vor dem Einmarsch der US-amerikanischen Truppen in Leipzig, wurde Alfred Kästner als einer von 53 Antifaschisten in einer Kiesgrube bei Lindenthal von der SS erschossen.
Am 1. August 1945 erhielt die bisherige Moltkestraße den Namen »Alfred-Kästner-Straße«. Die Grundschule in Lindenthal trägt ebenfalls seinen Namen (Alfred-Kästner-Schule).