Vespergottesdienststiftung für Gohlis

In ihrem gemeinsamen Testament vom 20. März 1776 und weiteren Zusätzen begründeten der Leipziger Historiker und Besitzer des Ritterguts Gohlis Prof. Dr. Johann Gottlob Böhme (1717–1780) und seine Ehefrau Christiana Regina Böhme, geborene Hetzer (1724–1780) drei Stiftungen in einer Gesamthöhe von 3.240 Talern.

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Die Zinsen der ersten 2.000 Taler sollten zur Unterhaltung und Verbesserung des Bethauses im Rittergut Gohlis verwendet werden. Die Zinsen von weiteren 1.000 Talern sollten den beiden Predigern zukommen, die jährlich zu Neujahr und am Karfreitag den Vespergottesdienst in Gohlis abhielten. Die Zinsen der letzten 240 Taler sollte schließlich der Gohliser Kinderlehrer erhalten.

Diese Stiftungen wurden zunächst vom Patrimonialgericht Gohlis, dann vom Gerichtsamt Leipzig II, danach von der Amtshauptmannschaft Leipzig verwaltet. Im Jahr 1890 kamen die Stiftungen an den Rat der Stadt Leipzig. Im Jahr 1871 betrug das Vermögen der 1. Stiftung 32.991 Taler 23 Neugroschen und 4 Pfennige. Aus diesem Vermögen wurden 1871 23.000 Taler für die Errichtung der Gohliser Kirche (seit 1902: Friedenskirche) gezahlt. Der Rest des Kapitals wurde im Jahr 1875 mit den beiden anderen Stiftungen verschmolzen. Zum Jahresende 1902 betrug das Stiftungsvermögen 42.513,54 Goldmark.

Quellen

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