1. Bürgerschule (Gebäude)

Das Gebäude der (1.) Bürgerschule befand sich von 1796 bis zur Kriegszerstörung im Jahr 1943 auf den Fundamenten der 1772 oberirdisch geschleiften Moritzbastei (alte Häusernummer 771; Adresse zunächst: An der Bürgerschule 2, später: Schillerstraße 9).

Ansicht
Bürgerschule Vollbild und Quelle

Das dreigeschossige, zweiflügelige Gebäude wurde in zwei Abschnitten errichtet: der linke (östliche) Flügel sowie der beide Flügel verbindende Mittelbau wurde von 1796 bis 1804 nach einem Entwurf des Leipziger Architekten Johann Carl Friedrich Dauthe (1746–1816) im frühklassizistischen Stil errichtet. Der rechte Flügel wurde erst 1825 bis 1834 nach einem Entwurf des Architekten August Wilhelm Kanne (1783–1827) erbaut. Nach Fertigstellung der Gesamtanlage galt die Bürgerschule als eines der herrlichsten Gebäude der Stadt.

Die beiden jeweils in der Mitte abgewinkelten Flügel folgen in ihrem Verlauf der Anlage der Moritzbastei. Sie bilden ein an der Nordwestseite offenes Fünfeck. Im so umgrenzten Innenhof befand sich ein Brunnen.

Das Schulgebäude wurde zunächst von der 1794 angeregten und 1804 eröffneten (1.) Bürgerschule genutzt.

Während und nach der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813 diente die Schule als Lazarett.

Der Betsaal der Schule, der sich im Mittelbau befand, wurde im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts als Sitzungssaal der Leipziger Stadtverordneten genutzt.

Von 1848 bis zur Eröffnung des Städtischen Museums 1858 war das Museum der bildenden Künste im Westflügel der Bürgerschule untergebracht.

Zuletzt diente das Gebäude der Annen-Schule (Städtische Höhere Handelslehranstalt für Mädchen).

Beim Bombenangriff auf Leipzig vom 4. Dezember 1943 brannte das Schulgebäude aus. Seine Ruinen wurden später abgetragen.

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