Wittstock, Albert

* 1) Wusterhausen an der Dosse; †  Leipzig

A. Wittstock4)

Hofrat Dr. phil. Albert Friedrich Wittstock war Lehrer und Schriftsteller in Leipzig.

Er lernte am Gymnasium in Ruppin und studierte in Berlin, Rostock, Heidelberg und Wien. Dann war er Lehrer in Ödenburg2) (1860), Wien (1861), Frankfurt am Main (1865), Genf, London und Paris. Seit 1870 war er Schulrektor in Pößneck3).

Von Ostern 1872 bis 1886 war Wittstock Direktor der Schule unteren Teils in Reudnitz, Leiter der beiden Volksschulen sowie der Fortbildungsschule in Reudnitz. Im Jahre 1876 gründete er die Reudnitzer Realschule, als deren erster Direktor er bis 1881 wirkte.

Weihnachten 1886 musste Wittstock aus gesundheitlichen Gründen seine Schulämter niederlegen.

Um 1897 wohnte er in der Marienstraße 3 in der Leipziger Ostvorstadt.

Er veröffentlichte zahlreiche Schriften überwiegend pädagogischen Inhalts, z. B. »Geschichte der deutschen Pädagogik im Umriß« (1866), »Lessings Erziehung des Menschengeschlechts als pädagogisches System« (1887) und »Die Erziehung im Sprichwort« (1888). Außerdem betätigte er sich dichterisch, so schrieb er z. B. das Drama »Golgatha« (1859) und das Schauspiel »Der Turmbau zu Babel« (1876).

Ende Februar 1901 verlieh ihm der Herzog von Sachsen-Meiningen das Prädikat »Hofrat«.

Hofrat Dr. Albert Wittstock starb am 16.01.1903 im Alter von 65 Jahren in Leipzig.

Er hinterließ insgesamt 10.000 Mark für Schulen, an denen er Direktor war. Der Betrag wurde am 30.03.1903 der Stadt Leipzig übergeben. Hiervon waren 5.000 Mark für Freistellen an der Realschule zu Reudnitz bestimmt, die anderen 5.000 Mark für Freistellen an den in Reudnitz liegenden 8. Bürger- und 9. Bezirksschule der Stadt Leipzig.

Schon am 10.10.1903 wurde beschlossen (Verkündung am 30.10.1903), eine neue Straße im Leipziger Stadtteil Reudnitz nach ihm Wittstockstraße zu benennen.

Quellen

Weblinks

Fußnoten
  1) das LEXIKON Leipziger Straßennamen schreibt: 28.08.1837
  2) Sopron in Ungarn
  3) damals zum Herzogtum Sachsen-Meiningen; Kössler schreibt falsch: Össneck
  4) Abbildung aus: Das litterarische Leipzig. Leipzig: Walther Fiedler, 1897, S. 132
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