Das Kurfürstentum Sachsen
Die Goldene Bulle von 1356 bestätigte den Status des Herzogs 
von Sachsen-Wittenberg als einer von sieben Kurfürsten. Im Jahr 
1422 starben die askanischen Herzöge von Sachsen-Wittenberg aus.
Am 06.01.1423 wurde der wettinische Markgraf 
von Meißen, der auch Landesherr der Stadt Leipzig war, 
Friedrich IV. 
»der Streitbare« (1370-1428) vom deutschen König 
Siegmund als Dank für seine Kriegshilfe 
gegen die Hussiten in Böhmen mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg 
belehnt. Damit erhielten die Wettiner den Titel der 
»Kurfürsten von Sachsen«.
| Regierung | Name | 
|---|
| 1423-1428 | Friedrich I. 
»der Streitbare« (1370-1428) | 
| 1428-1464 | Friedrich II. 
»der Sanftmütige« (1412-1464) | 
| 1464-1486 | Ernst (1441-1486) | 
Am 26.08.1485 vereinbarten die beiden Brüder und Erben der 
wettinischen Länder, die Herzöge von Sachsen
Ernst (1441-1486)
und
Albrecht 
(»der Beherzte«, 1443-1500) in Leipzig die Teilung ihres 
Besitzes (Leipziger Teilung).
Die Stadt Leipzig kam dabei an die albertinische Linie, deren 
Herzöge bis 1547 keine Kurfürsten waren.
Die ernestinischen Kurfürsten von Sachsen waren:
| Regierung | Name | 
|---|
| 1486-1525 | Friedrich III. »der Weise« (1463-1525) | 
| 1525-1532 | Johann »der Beständige« († 1532) | 
| 1532-1547 | Johann Friedrich († 1554) | 
Im Vertrag von Prag vom 14.10.1546 sicherte sich der albertinische
Herzog von Sachsen Moritz 
den Anspruch auf das Amt des Kurfürsten von Sachsen als 
Gegenleistung dafür, dass er an der Seite des (katholischen) 
Kaisers gegen den (protestantischen) Schmalkaldischen Bund kämpfen 
würde. Dessen einer Bundeshauptmann, sein ernestinischer 
Groß-Cousin Johann Friedrich, sollte im Fall 
der Niederlage zum Verzicht auf die Kurwürde gezwungen werden.
Nach der Wittenberger Kapitulation 
Johann Friedrichs am 19.05.1547 wurde Herzog 
Moritz am 04.06.1547 in Erfüllung des 
Vertrags von Prag zum Kurfürsten von Sachsen ausgerufen. Damit ging 
die Kurwürde von der ernestinischen Linie des Hauses Wettin auf die 
albertinische Linie über, die sie bis zur Auflösung des Reichs 
im Jahr 1806 behielt.
Albertinische Kurfürsten von Sachsen waren:
| Regierung | Name | 
|---|
| 1547-1553 | Moritz (1521-1553) | 
| 1553-1586 | August (1526-1586) | 
| 1586-1591 | Christian I. (1560-1591) | 
| 1591-1611 | Christian II. (1583-1611) | 
| 1611-1656 | Johann Georg I. (1585-1656) | 
| 1656-1680 | Johann Georg II. (1613-1680) | 
| 1680-1691 | Johann Georg III. (1647-1691) | 
| 1691-1694 | Johann Georg IV. (1668-1694) | 
| 1694-1733 | Friedrich August I. »der Starke« 
  (1670-1733) | 
| 1733-1763 | Friedrich August II. (1696-1763) | 
| 1763 | Friedrich Christian (1722-1763) | 
| 1763-1806 | Friedrich August III. 
 »der Gerechte« (1750-1827) | 
Mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs am
06.08.1806 wurde das Amt der Kurfürsten gegenstandslos.
Friedrich August bemühte sich mit 
Preußen und Hessen-Kassel um die Gründung eines Norddeutschen 
Bundes. Im Krieg gegen den Kaiser der Franzosen
Napoléon
(1769-1821) verlor das sächsisch-preußische Heer am 14.10.1806 
die Schlacht bei Jena. Da sich Friedrich August 
durch die Preußen im Stich gelassen fühlte, nahm er am 
11.12.1806 den Frieden von Posen an. Als Gegenleistung für seinen 
Beitritt zum Rheinbund wurde er von Napoléon
zum König erhoben; Sachsen war nun bis 1918 
Königreich.