Richard-Wagner-Denkmal


Richard-Wagner-Denkmal Vollbild (203 kB)

Das Denkmal für den in Leipzig geborenen Komponisten und Kapellmeister R. Wagner (1813-1883) befindet sich in den Grünanlagen des Promenadenrings am Matthäikirchhof.

Das Denkmal wurde schon seit 1883 geplant, blieb aber lange Zeit unvollendet. In einem ersten Schritt wurde zunächst nur der Sockel ausgeführt.

Der 2,90 m hohe Sockel mit quadratischem Grundriss (Seitenlänge ca. 2 m) wurde Anfang des 20. Jahrhunderts nach einem Entwurf des Leipziger Bildhauers M. Klinger (1857-1920) geschaffen. Er besteht aus reinweißem Marmor, der in Laas1) (im Vinschgau / Südtirol) gebrochen wurde. Auf drei Seiten sind lebensgroße Charaktere aus Wagners Opern im Relief dargestellt, die vierte Seite war als Vorderseite für eine Inschrift vorgesehen.

Der Sockel sollte ursprünglich auf einer Treppenanlage aufgestellt werden, die das West-Ende des Matthäikirchhofs mit den Grünanlagen des Promenadenrings verband, und ein ca. 5,3 m hohes Marmorstandbild Wagners tragen, das ebenfalls Klinger entwarf. Schon am 08.07.1904 hat das Komitee zur Errichtung eines Richard-Wagner-Denkmals beschlossen, Klinger mit dem Entwurf und der Ausführung zu beauftragen. Die geplante Ausführung verzögerte sich aber immer wieder, vor allem aus Kostengründen. Nach der feierlichen Grundsteinlegung am 22.05.1913 verhinderte der 1. Weltkrieg die Fortsetzung des Projekts; im Jahr 1920 starb Klinger. In den 1920er Jahren machte die Inflation weitere Arbeiten unmöglich. Deshalb wurde der Sockel am 28.08.1924 im östlichen Teil des Klingerhains aufgestellt. - Zu Beginn der 1930er Jahre wurde das Wagnerdenkmal am Promenadenring zugunsten des Richard-Wagner-Nationaldenkmals am Elsterbecken ganz aufgegeben.


Sockel des Wagnerdenkmals Vollbild (55,9 kB)
Siegfried, Mime und der Drache (links)
Die Rheintöchter (rechts)

Im Volksmund wird der Sockel für das Richard-Wagner-Denkmal oft als »Porno-Würfel« bezeichnet (wegen der drei völlig nackten Rheintöchter).

Am 15.01.2009 wurde der Sockel für das Richard-Wagner-Denkmal aus dem Klingerhain in die Grünanlagen an der Großen Fleischergasse umgesetzt, wo er Anfang Juni 2010 in die wiederaufgebaute Treppenanlage eingesetzt wurde.

Erst am 22.05.2013, dem 200. Geburtstag des Geehrten, wurde das Denkmal endlich vollendet. An diesem Tage wurde statt des ursprünglich geplanten riesigen Marmorstandbilds ein ebensogroßer schwarzer Schatten sowie davor eine »nur« lebensgroße Darstellung des jungen Wagners auf den Sockel gestellt. Dieses eigentliche Denkmal entwarf der Bildhauer Stephan Balkenhol (* 1957).

Quellen

Fußnote:
 1) heute Lasa (Italienische Republik)