Napoleonstein

Der ehemalige Gasthof Napoleonstein befand sich auf dem heutigen Grundstück Prager Straße 167 (ursprünglich Reitzenhainer Straße 179/181, Gemarkung Thonberg). Er führte seinen Namen nach dem etliche Meter südwestlich gelegenen gleichnamigen Denkmal.

Das auf der Ostseite der Straße gegenüber dem Denkmalspark gelegene zweigeschossige Gebäude mit Anbau und großem Garten beherbergte das beliebtes Bier- und Gartenlokal »Napoleonstein«, das von 1889 bis 1943 durch Johannes Martin Bertsch, seine Kindern und Enkel betrieben wurde. Hier befand sich auch die Privatsammlung Bertschs zur Völkerschlacht und der Napoleonischen Zeit, die ca. 18.000 Stücke umfasste: von originalen Berichten und Dokumenten bis hin zu Uniformen und Waffen. Die Ausstellung war ganztägig geöffnet und galt als bedeutendes historisches Museum der Völkerschlacht.

Im Jahr 1943 brannte der Gebäudekomplex aus.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde an gleicher Stelle wieder ein Gartenrestaurant betrieben, das Anfang der 1980er Jahre einging, zu Beginn der 1990er Jahre aber noch einmal kurzzeitig auflebte.

In den Jahren 1995/1996 wurde auf dem Grundstück die Wohnanlage »Napoleonstein« errichtet.

Literatur:

Navigation
Leipzig-Lexikon > Häuser und Höfe > Napoleonstein