Harrassowitz, Otto

* 18.12.1845 La Guayara/Venezuela; † 24.06.1920 Gaschwitz

Der Königlich sächsische Hofrat Otto Harrassowitz (Otto Harraſſowitz)? war Antiquar und Ver­leger in Leipzig.

Er kam zehnjährig aus Venezuela, wo sein Vater ein Handels­unternehmen betrieb, nach Deutschland. Im Jahr 1864 begann er eine vier­jährige Buchhändler­lehre im Leipziger Antiquariat K. F. Koehler, wo er noch weitere drei Jahre als Gehilfe blieb.

Am 1. Juli 1872 gründete er in Leipzig gemeinsam mit Oscar Richter die Antiquariats- und Verlags­buchhandlung Richter & Harrassowitz. Nach der Trennung von Richter war O. Harrassowitz seit 1875 alleiniger Inhaber. Er gestaltete den Verlag zu einem Spezial­antiquariat für Orientalistik, Bibliotheks- und Sprach­wissenschaften, das fast 500 Antiquariats­kataloge1) ver­öffentlichte.

Im Verlag von Harrassowitz erschien seit 1884 das »Zentral­blatt für Bibliotheks­wesen«.

Im Jahr 1894 kaufte Harrassowitz »Koehlers Antiquarium« auf.

Am 24. Juni 1920 starb Otto Harrassowitz im Alter von 74 Jahren im Leipziger Vor­ort Gaschwitz. Er wurde auf dem Leipziger Süd­friedhof (XVII. Abteilung) beigesetzt. Sein Grab­mal schmückt eine vom Leipziger Bild­hauer Adolf Lehnert (1862–1948) geschaffene Marmor­figur.

Harrassowitz’ Sohn Hans (1885–1964), der die Firma schon seit 1914 leitete, wurde 1920 Allein­inhaber. Seit 1947 führte er die Firma in Wiesbaden weiter.

Quellen

Fußnote:
 1) ein Verzeichnis dieser Kataloge findet sich in der Biblio­graphie der Antiquariats-, Auktions- und Kunst­katalogeInternetverbindung erforderlich! (BAK), bearbeitet von Gerhard Loh, Band 2, Leipzig 1976, S. 57 ff.
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