Vorschläge zu Carl Heines 200. Geburtstag

Am 10. Januar 2019 jährt sich zum 200. Mal der Geburts­tag des bedeutenden Leipziger Unternehmers Carl Heine (1819–1888). Zwar findet sich sein Name schon an vielen Stellen im Leipziger Stadt­bild (seit 1905 konsequent falsch geschrieben, wieso?); aber ein 200. Geburtstag wäre doch ein Anlass für weitere Benennungen.

Carl-Heine-Brücke

Im Jahre 2018 wurde die Plagwitzer Brücke, die die Karl-Heine-Straße in Plagwitz mit der Käthe-Kollwitz-Straße in der Westvorstadt verbindet, abgebrochen; im Jahre 2019 soll ein Neubau eingeweiht werden. Könnte der nicht Carl-Heine-Brücke benannt werden?

Ich denke: Ja! – Den Vor-Vorgänger-Bau ließ Carl Heine gegen den Willen der Leipziger Stadtverwaltung 1858 auf eigene Kosten anlegen. Er war also der eigentliche Urheber der Brückenstelle und somit der natürliche Kandidat für eine Benennung. – Der jetzige Name ist hingegen veraltet (die ursächliche »Plagwitzer Straße« heißt jetzt Käthe-Kollwitz-Straße) und irreführend, da es in Plagwitz ein Dutzend Brücken gibt, die aufgrund ihrer Lage alles Plagwitzer Brücken sind (aber glücklicherweise nicht so heißen).

Carlpark

Im Jahr 2000 wurde der Stadtteilpark Plagwitz auf dem Gelände der von Carl Heine angelegten Ladestelle I eröffnet. Dessen jetzt etwas sperrige Benennung ist eher eine Funktionsbezeichnung, als ein wirklicher Name. In Anlehnung an die Leipziger Tradition der »Vornamens­parke« (wie Cäcilienpark, »Clarapark«, Elsapark, Henriettenpark, Johannapark, Mariannenpark) und mit dem augenzwinkernden Durchbrechen deren weiblichen Prinzips könnte der Stadtteilpark Plagwitz den Namen Carlpark erhalten.

Heineviertel

Berlin hat seine Siemensstadt, aber »Stadt« wäre in diesem Zusammenhang vielleicht etwas zu großspurig. Doch warum sollte Leipzig kein Heineviertel erhalten? – Das überwiegend durch Industrie und Gewerbe geprägte Gebiet im Westen von Plagwitz, Norden von Kleinzschocher und Südwesten von Lindenau wird jetzt oft einfach als »Plagwitz« bezeichnet, auch wenn die Baumwollspinnerei in Lindenau und das Siemenswerk in Kleinzschocher steht. Der neue Viertelsname kann natürlich nicht die historischen Gemarkungen oder statistischen Ortsteile ersetzen, aber doch die gemeinte Gegend etwas genauer eingrenzen.

Carl-Heine-Stiftung

Nicht ganz so preiswert wie die ersten drei Vorschläge wäre die Gründung einer Carl-Heine-Stiftung durch die Stadt Leipzig, die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, traditionsreicher Plagwitzer Firmen oder deren Nachfolger und anderen. Deren Zinsen könnten ganz in Carl Heines Sinne für Unternehmens­gründungen (start ups) oder als Stipendien für Lehrlinge genutzt werden.

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