Eutritzsch (Gemeinde)

Die ehemalige Gemeinde Eutritzsch (Eutritzſch)? war von 1838 bis 1889 eine selbstständige Gebietskörperschaft nördlich von Leipzig. Sie umfasste die Gemarkung Eutritzsch.

Der alte Ortskern befand sich am Ost-Ufer der Nördlichen Rietzschke (zwischen Wiederitzsch im Norden und Leipzig im Süden).

Das Doppelsackgassendorf Eutritzsch wurde wahrscheinlich von westslawischen (sorbischen) Siedlern im 7. Jahrhundert angelegt; die Endung »-itzsch« ist typisch für slawische Dörfer.

Landesherren von Eutritzsch waren die Markgrafen von Meißen bzw. Landsberg und Kurfürsten von Sachsen (1423-1485), die albertinischen Herzöge von Sachsen (1485-1547), die Kurfürsten von Sachsen (1547-1806) und die Könige von Sachsen (1806-1889). Innerhalb des sächsischen Staates gehörte das Dorf Eutritzsch in das Amt Leipzig.

Das Dorf Eutritzsch wurde als »Udericz« im Jahre 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte zunächst der Familie von Bünau. Am 02.08.1381 verkaufte Rudolph von Bünau das Dorf an die Stadt Leipzig. Damit war Eutritzsch das erste Dorf, das in den Besitz des Leipziger Rates kam.

Im Jahr 1835 umfasste das Dorf 18 Magazinhufen Land, 46 Häuser und 478 Einwohner.

Mit der Landgemeindeordnung von 1838 wurde das Dorf Eutritzsch eine Landgemeinde und erhielt das Recht zur Selbstverwaltung.

Am 19.12.1872 wurde die Gemeinde Eutritzsch durch die Eutritzscher Straßenbahntrasse an das Nahverkehrsnetz der Stadt Leipzig angeschlossen.

Von 1873 bis 1889 gehörte die Landgemeinde Eutritzsch zur Amtshauptmannschaft Leipzig.

Am 01.01.1890 wurde die Gemeinde Eutritzsch mit 7.612 Einwohnern in die Stadt Leipzig eingemeindet.

Seit 1992 gehört der größte Teil des ehemaligen Gemeindegebietes zum Ortsteil Eutritzsch.

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